Bundesheer-Volksbefragung: Frustrierte Militärs wollen Reformen
General Christian Ségur-Cabanac diskutierte am Donnerstag in Stollhofen mit rund hundert Gästen über die Zukunft des Heeres.
STOLLHOFEN (mh). Der Saal im Gasthaus Foretnik war zum Bersten gefüllt. Kein Wunder, waren doch vergangenen Donnerstag mit Generalleutnant Christian Ségur-Cabanac und Oberst Peter Schrottwieser zwei hochrangige Offiziere des Verteidigungsministeriums in die Gemeinde Traismauer gekommen.
Fakten statt Meinung
Auf dem Programm stand ein Informationsabend zur Zukunft des Bundesheeres mit anschließender Podiumsdiskussion unter der Leitung von Lukas Leitner, der an dieser Veranstaltung als Milizoffizier und nicht als Kommunalpolitiker teilnahm. "Wer hier hergekommen ist, um von mir ein Statement zum Abstimmungsverhalten am 20. Jänner 2013 zu erhalten, wird enttäuscht sein," stellte Ségur-Cabanac gleich zu Beginn klar.
Krücke für Zivildienst
Es sei für ihn frustrierend, dass sich das Bundesheer nur mehr über Katastrophenhilfe, hilfspolizeiliche Aufgaben oder als Krücke für den Fortbestand des Zivildienstes definiere, so der Sektionsleiter im Generalstab des Verteidigungsministeriums. Ohne eine Abstimmungsempfehlung abzugeben, fand der General deutliche Worte: "Ein Berufsheer mit denselben Aufgabenstellungen und Anforderungen wie heute kostet ein Mehrfaches des derzeit vorhandenen Budgets."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.