Totengedenken
Besonderes Marterl, einer besonderen Frau!
- Foto: Anna Massong
- hochgeladen von Mathias Grünsteidl
In Etzersdorf steht ein kleines Marterl, welches viele all zu leicht übersehen. Jedoch lohnt sich ein genauer Blick, denn es verbirgt sich eine wunderbare Tradition dahinter. Frau Massong (82 Jahre jung) hegt und pflegt nicht nur das örtliche Marterl, indem Sie unermüdlich den Rasen mäht und die Blumen mit ihrem "grünen Daumen" zum Blühen bringt, sondern Sie leistet einen weiteren, besonderen Beitrag zur Dorfgemeinschaft.
Immer wieder wählt Sie bereits verstorbene Ortsbewohner aus und ehrt ihr Leben.
Jeder erhält ein eigens angefertigtes Gedicht und diese werden mit samt der Parte eingerahmt und ausgestellt. Jedes der Gedichte soll Eigenschaften der Verstorbenen widerspiegeln und die Erinnerung an Sie frisch halten. Jede dieser Gedenktafeln wird eigens von ihr mit Hilfe ihres Computers angefertigt und von ihr angebracht. Neben dieser aufopfernden Arbeit sorgt Sie auch dafür, dass stets ein Friedenslicht in dem Marterl leuchtet.
Viele Mitglieder der Dorfgemeinschaft sind sehr gerührt, wenn Frau Massong ihre Angehörigen auswählt und ihnen gedenkt. Man kann so manchen Spaziergänger beobachten, der das Marterl als kurze Auszeit nutzt um "inne zu halten", die Gedichte zu lesen und über die verstorbenen Dorfbewohner zu sinnieren.
Wieder einmal zeigt sich, dass sich oft wundervolle Geschichten in unseren Dörfern ereignen. Oft lohnt sich ein zweiter Blick, damit man die Besonderheiten nicht verpasst.
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