Feste trotzen den Auflagen noch

Bauernmarkt Eichberg: "Irgendwann ist es dann sicher vorbei, denn wegen drei Betreiber schaut keiner hin", meint Andreas Denk. | Foto: Phiel
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REGION (je). Kellergassenfeste fallen in Niederösterreich reihenweise der Registrierkassenpflicht und der damit einhergehenden Belegspflicht zum Opfer. Auch Winzer, kleine Betriebe und Vereine aus der Region sehen sich mit neuen Auflagen konfrontiert.

Ausnahmen für Vereine
"Für Einnahmen im Rahmen von unentbehrlichen Hilfsbetrieben gelten die Einzelaufzeichnungs-, Belegerteilungs- und Registrierkassenpflicht generell nicht", erklärt Franz Kandlhofer von der Wirtschaftskammer NÖ. Mit "unentbehrlichen Hilfsbetrieben" ist jener wirtschaftliche Geschäftsbetrieb gemeint, ohne den der Vereinszweck nicht erfüllt werden kann. "Dasselbe gilt auch für kleine Vereinsfeste im Rahmen von entbehrlichen Hilfsbetrieben, sofern diese Veranstaltungen 48 Stunden im Kalenderjahr nicht übersteigen", so Kandlhofer. "Entbehrlich" ist hier so zu verstehen, dass nicht mehr eingenommen wird, als für die Aufrechterhaltung einer Vereinstätigkeit notwendig ist. "Wir haben das Glück, dass wir mit unserer 'Castlemania' nicht in dieses Schema hineinfallen. Kriterien sind hier zum Beispiel die Dauer des Festes oder die Personenzahl", bestätigt auch Sebastian Gill, Leiter der LJ Reichersdorf-Nußdorf, die Sonderregelung für Vereine. "Die Landjugend NÖ hat für größere Veranstaltungen Registrierkassen angekauft, die gegen Gebühren ausgeliehen werden können", fügt Gill hinzu. Er vermutet, dass viele Gäste genervt sein werden, wenn sie ständig einen Kassabon in die Hand gedrückt bekommen.

Kultur geht verloren
"Zwei haben mir schon sicher abgesagt, wenn noch zwei absagen, wird es sehr wackelig", so Weinbauvereins- und Hauermarktobmann Hans Schöller über den Hauermarkt in Wagram. "Es ist nicht nur die Registrierkassenpflicht, sondern generell die vielen Auflagen", versucht Schöller Ursachen zu finden. "Man will zwar die Kellergassen revitalisieren und dann macht man so was, Kellergassen werden so veröden", ist Hans Schöllers Einschätzung. Auch der Obmann der Eichberger Buschenschenker, Andreas Denk, kennt die Diskussionen. Kellergassenfeste seien mit enormem Aufwand verbunden und die Auflagen würden immer mehr werden. "Bei den Heurigenschenken am Eichberg sehe ich noch nicht so ein Problem, weil sowieso jeder eine Registrierkasse anschaffen muss. Problematisch wird es sicher bei den sogenannten Privaten, die knapp an der Umsatzgrenze sind, die werden sich sicher dreimal überlegen, ob sie bei so einem Fest mitmachen. Gerade die sind aber das Salz in der Suppe, denn einen Heurigenwirt kann ich unterm Jahr auch besuchen", so Denk.

Zur Sache
In Lengenfeld wurde das Kellergassenfeste aufgrund der Registrierkassenpflicht und des damit verbundenen Mehraufwands abgesagt. Andere Feste sind noch nich fix. Für die Feste im Traisental gab es bisher keine Absage.

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