Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise schaffen

Die Lebensmittel, die bei dem Frühstück der Betriebsseelsorge konsumiert wurden, standen unter dem Motto "Fair - Öko - Bio - Nahe". | Foto: Janisch
  • Die Lebensmittel, die bei dem Frühstück der Betriebsseelsorge konsumiert wurden, standen unter dem Motto "Fair - Öko - Bio - Nahe".
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HERZOGENBURG. Engagierte Männer und Frauen kamen vor kurzem in das Betriebsseelsorgezentrum in Herzogenburg, um gemeinsam ein Fair Trade-Frühstück zu genießen. Das Angebot war sehr vielfältig: Kaffee, Milch, Joghurt, Eier aus der Region, Selbstgebackenes, Brot vom Bauernmarkt, Marmeladen und Aufstriche, Bio-Obst und Bio-Säfte ergänzten das fair gehandelte Angebot unter dem Motto "Fair – Öko – Bio - Nahe".

Vortrag zur Nachhaltigkeit

Michaela Spritzendorfer-Ehrenhauser vom Welthaus der Diözese St. Pölten behandelte die Themen Schöpfungserhaltung, Artenpflege, Ackerboden, Weltfischbestände, Regenwald, Transport, Klima, Gerechtigkeit, Ernährungsungleichheit, Lebensmittelspekulanten, Kostenwahrheit, Großkonzerne und die Wichtigkeit einer Politik, die nicht den Konzernen die Versorgung überlässt.

Unmenschliche Bedingungen für den Nahrungsexport

Ob Handys, Kleidung oder Schokolade: Am Beginn der globalen Produktions- und Lieferketten unserer täglichen Konsumprodukte stehen regelmäßig schwerste Menschenrechtsvergehen. Unternehmensgewinne speisen sich vielfach aus menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, Ausbeutung und Sklaverei, schwersten Umweltzerstörungen und Landraub bis hin zu Vergewaltigungen, Folter, Mord und Kriegsverbrechen.
Hunderte Millionen Menschen leiden trotz ausreichendem Nahrungsangebot Hunger, weil ihre Lebensmittel in reiche Länder exportiert werden. Viele Nahrungsmittelkonzerne nehmen für den Profit Kinderarbeit, Sklaverei, Tierquälerei und Umweltzerstörung in Kauf.

Fair Einkaufen als Alternative

Um diese Ausbeutung zu boykottieren gilt es, ökologisches Essen aus der Region und weniger Fleisch zu konsumieren und Produkte aus dem Ausland ausschließlich kaufen, wenn sie mit dem "FAIRTRADE"-Siegel versehen sind. Eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen braucht internationale Regeln und Mut zur Veränderung.

Das FAIRTRADE-Siegel

Über 1700 Produkte in Österreich tragen das FAIRTRADE-Siegel, das Waren kennzeichnet, bei deren Herstellung die FAIRTRADE-Standards eingehalten wurden. Alle Zutaten eines Produktes, das unter FAIRTRADE-Bedingungen erhältlich ist, müssen FAIRTRADE-zertifiziert sein, um das Siegel zu tragen.

11 Tipps für die Rettung des Regenwaldes

1.) Recycling-Toilettenpapier
Jeder dritte gefällte Baum wird zu Papier verarbeitet. Gewöhnliches Klopapier kann nicht recycelt werden. Durch die Verwendung von Recycling-Toilettenpapier werden die Wälder geschützt und Wasser und Chemikalien bei der Herstellung gespart.

2.) Wenig oder kein Fleischkonsum
Für Rinderweiden wird in Südamerika großflächig Regenwald abgeholzt. Auch die Herstellung von Futtermitteln für die Massentierhaltung verbraucht dort viel Platz: Hühner und Schweine in deutschen Tierfabriken werden vor allem mit Soja-Kraftfutter gemästet. Daher sollte man, wenn man nicht ganz auf Fleisch verzichten will, Bio-Fleisch aus der Region kaufen.

3.) Leitungswasser statt Wasser aus Plastikflaschen
Von der Produktion bis zum Transport erzeugt Wasser aus der Flasche bis zu 30 kg CO² pro Jahr und Kopf.

4.) Stoffbeutel statt Plastiktüten
Plastik benötigt bis zu vierhundert Jahre, um abgebaut zu werden. Für die Herstellung wird wertvolles Erdöl gebraucht.

5.) Nur Wichtiges ausdrucken
Jede gesparte Seite Papier hilft dem Regenwald. Man kann Papier auch beidseitig bedrucken. Gelesene Bücher sollte man verschenken.

6.) Wenig oder keine Fertigprodukte
In Fertigprodukten ist oft Palmöl enthalten, für das Regenwälder abgeholzt werden. Dadurch sind auch Orang-Utans stark bedroht. Selbstgekochte Mahlzeiten sind zudem wesentlich gesünder.

7.) Keine Gartenmöbel aus Tropenholz
Auch nicht aus Teak von Plantagen. Es gibt viele gleichwertige Alternativen aus heimischen Hölzern.

8.) Kein Tanken von Biosprit
Oft wird für den pflanzlichen Rohstoff im Biosprit (zum Beispiel Zuckerrohr oder Palmöl) Regenwald gerodet. Außerdem müssen immer mehr Menschen hungern, weil auf den Äckern immer mehr Pflanzen für Sprit anstatt für Nahrung angebaut werden. Zu Empfehlen ist es, Autofahren möglichst zu vermeiden.

9.) Vermeidung von Wegwerf-Produkten
Beispielsweise Getränke wie Capri-Sonne oder Einmaldosen.

10.) Keine Grillkohle aus Tropenholz
Stattdessen kann man Grillkohle aus Buchenholz oder Grillbriketts aus gepressten Kokosnussschalen verwenden. 

11.) Ein Vorbild für andere sein
Man sollte immer versuchen, bei Freunden, Bekannten und der Familie ein Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise zu wecken.

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