Der Riesenbärenklau - Gefahr nicht unterschätzen

Foto: RK Scheibbs

REGION. Der Riesenbärenklau ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae), deren Blütezeit in den Monaten Juli bis September liegt. Die Pflanze ist in hohem Maße phototoxisch und löst bei Hautkontakt massive Reaktionen aus. Dabei handelt es sich nicht um allergische Reaktionen, da sie bei jedem Menschen auftreten können, der damit in Kontakt kommt.

Gefahrenpotential
Der Pflanzensaft des Riesenbärenklaus kann in Verbindung mit Licht Hautschädigungen verursachen. Dabei ist die Stärke der Reaktion von UV-Licht, d.h. von der Intensität der Sonneneinstrahlung abhängig. Besonders betroffen sind empfindliche Hautpartien wie das Gesicht, die Arminnenseiten oder die Schleimhäute. Beschleunigt wird der Vorgang durch Schweiß. Gefahr besteht hier v.a. für Kinder, die beim Spielen mit der Pflanze in Kontakt kommen. Die stark juckenden und Blasen bildenden Entzündungen können Verbrennungen dritten Grades entsprechen. Für ihre Heilung benötigt es Wochen, oft bleiben Narben zurück. Behandeln muss man diese Stellen daher ganz ähnlich wie Brandwunden (kühlen, sterilen Verband anlegen, den Arzt aufsuchen), zudem ist darauf zu achten, dass kein weiteres Sonnenlicht an die Verletzung gelangt.

Bekämpfungsmaßnahmen

Es gibt verschiedene Methoden, den Riesenbärenklau zumindest in einem gewissen Rahmen erfolgreich zu bekämpfen:
1. Mähen
2. Einsammeln und Vernichten aller Blütenstände kurz vor der Fruchtreife.
3. Ausgraben der Pflanze.
4. Fräsen mit einer Traktorfräse
Das Abmähen ist eine weit verbreitete Bekämpfungsmethode, die jedoch unzureichend ist, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird. Der Riesenbärenklau verfügt über eine Speicherwurzel, aus der er innerhalb kurzer Zeit wieder austreiben kann. Eine frühe Mahd wäre nur wirksam, wenn sie über die Vegetationsperiode hinweg alle 1 - 2 Wochen stattfindet. Wenn man aber die gesamte Pflanze Ende Juli, d.h. zu Beginn der Fruchtreife, abmäht, ist ein guter Erfolg zu erwarten, da zu diesem Zeitpunkt durch die Ausbildung der Früchte das Speichervolumen in der Wurzel vollkommen verbraucht ist. Diese Maßnahme muss erfolgen, solange die Früchte noch grün sind. Weisen sie bereits braune Streifen auf, fallen sie bei der Mahd ab und reifen am Boden nach.
Beim Ausgraben ist darauf zu achten, dass zumindest die oberen 3 Zentimeter der Wurzelrübe entfernt werden, da sich die Pflanze sonst regenerieren kann. Das Abschneiden der Dolden darf nicht zu früh erfolgen. Geschieht dies schon vor der Samenreife, bildet die Herkulesstaude erneut Blüten aus. Nur wenn die Dolden direkt vor der Reife entfernt werden, kann eine Ausbreitung verhindert werden. Natürlich dürfen die Samen danach nicht einfach in den Biomüll gegeben werden. Entweder man lässt sie in einem Sack verfaulen, oder man verbrennt sie.
Beim Fräsen ist darauf zu achten, dass die Fräse mindestens 12 Zentimeter tief eingestellt sein muss, um die Speicherwurzel zu schädigen.
Bei jeder Art von Bekämpfung ist Schutzkleidung zu tragen, außerdem sollte die Arbeit wenn möglich bei bedecktem Himmel durchgeführt werden. Bei all diesen Maßnahmen darf nicht vergessen werden, dass immer eine mehrjährige Pflege von Nöten ist, da ein großes Samenpotential im Boden schlummert.

Roten Kreuz warnt
Der Riesenbärenklau verursacht bei Menschen immer wieder schmerzhafte Ausschläge, Quaddeln und Blasen - auch schwere allergische Reaktionen können vorkommen. Erst kürzlich mussten in Niederösterreich wieder Patienten nach Kontakt mit dieser Pflanze versorgt werden.
Sollte man in Kontakt mit den Blättern oder Blüten kommen, ist Sonnenlicht zu meiden - dieses "aktiviert" die giftigen Substanzen der Pflanze (phototoxische Reaktion). Die verschiedenen, möglichen Hautreaktionen sollen unbedingt ärztlich versorgt werden, bei Anzeichen einer allergischen Reaktion (schwere Hautausschläge mit Atemnot, Kreislaufversagen) ist umgehend der Rettungsnotruf 144 zu wählen!
Die Entfernung des Riesenbärenklaus sollte nur mit vollständiger Schutzausrüstung (inkl. Gesichtsschutz!) vorgenommen werden - Bekleidung und Handschuhe sind im Anschluss zu vernichten.

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