Die besten Kekserl aus dem Traisental
Was wäre die besinnlichste und schönste Zeit des Jahres bloß ohne die bunte Vielfalt an Weihnachtskeksen. Hobbybäcker und Hausfrauen lüften ihre geheimen Rezepte.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER (sl). Was wäre die besinnlichste und schönste Zeit des Jahres bloß ohne die bunte Vielfalt an Adventsplätzchen? Überall bekommt man sie derzeit zu kaufen und kaum eine leidenschaftliche Naschkatze kommt, ohne sich doch vom köstlichen Geruch verführen zu lassen, an ihnen vorbei. Viele nehmen sich alljährlich vor, die Weihnachtskekse selbst zu backen, scheitern aber dann doch an aus für die Hobbykonditorinnen und -konditoren unerklärlichen Gründen. Sofort eröffnen sich daraufhin Fragen wie "Warum sind die Vanillekipferl auf einmal hart und bröselig geworden, obwohl ich doch alles nach Rezept gemacht habe?"
Einblick in Tipps und Tricks
Damit derartige Unklarheiten das kommende Weihnachtsfest erst gar nicht auftreten, haben sich die Bezirksblätter auf die Suche nach Expertinnen und Experten in Sachen Weihnachtsbäckerei gemacht und sind auf drei Fachfrauen aus Gemeinlebarn, Traismauer und Oberndorf gestoßen, die bereit waren, einen Einblick in ihre Tipps und Tricks beim "Kekserlbacken" zu gewähren. Eine von ihnen ist Anita Pauntzer (49), gelernte Konditorin und Seniorchefin im Café/Bäckerei Pauntzer in Gemeinlebarn. Sie schwört beim Backen auf alte, überlieferte Rezepte ganz nach österreichischer Tradition, frische Zutaten und ganz viel Butter. Am liebsten bäckt sie Vanillekipferl und Linzer Augen. Florentiner sind laut Pauntzer allerdings am kompliziertesten: "Die dauern auch länger, man muss sie anstreichen und tunken und speziell die Masse umkochen."
"Klein anzufangen"
Anfängern, die noch nicht so viel Erfahrung beim Backen von Weihnachtsplätzchen verbuchen können, würde die begeisterte Konfiseurin empfehlen, klein anzufangen, beispielsweise mit ausgestochenen Keksen aus Mürbeteig. Aber auch bei diesen gibt es zu beachten, dass man den Teig nicht zu lange walzt, da er sonst rasch Gefahr läuft, brandig zu werden. Doch auch zu wenig kneten kann sich als großer Fehler herausstellen, meint Roswitha Weninger (60), aus Oberndorf/Herzogenburg, die das Backen als Kind von ihrer Mutter durch viel Zusehen und Mithelfen gelernt hat. Was das Geheimnis ihrer Plätzchen ist? "Die Kekse werden mit Liebe gemacht... und mit viel Butter." Und nicht nur das kräftige Hinzufügen von Butter hat sie mit Pauntzer gemeinsam, auch die Vanillekipferl bäckt sie am liebsten, allerdings nur für andere, selbst schmecken sie ihr nämlich gar nicht.
"Lebkuchen sehr schwierig"
Als am aufwendigsten empfindet Weninger die "Eisenbahner" wegen der vielen Arbeitsschritte. Auch Lebkuchen ist sehr schwierig und Amateuren nicht anzuraten. Wer also nach etwas Leichtem für den Anfang sucht, sollte laut Weninger mit Linzer Augen oder Butterbroten beginnen. Ein typischer Anfängerfehler aber, betont sie, ist es "wenn man den Teig nicht rasten lässt." Denn auch in der Weihnachtsbäckerei liegt in der Ruhe die Kraft. Dem kann auch Ingrid Dira (50+), Geschäftsführerin von "Ingrids Hausbackstube" in Traismauer, zustimmen. Sie achtet eindringlich darauf, dass nicht nur der Teig, sondern auch die Butter rastet und legt großen Wert auf einen hohen Qualitätsstandard. "Bei den Zutaten sollte man nicht sparen.", empfiehlt Dira, die mit besonderer Freude Spritzgebäck zubereitet. Doch ob man nun also Lebkuchen, Linzer Augen oder Vanillekipferl für sich und seine Liebsten bäckt, zusammengefasst gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
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