Megaplex-Betreiber will "nicht in die Abgründe schauen“
ST. PÖLTEN (wp). Schon in der vierten Generation befasst sich Familie Hueber mit der ‚Schaustellerei‘, erklärt Mario Hueber, dessen Urgroßvater 1927 den Grundstein für das Kinoimperium legte. Die Juristerei hing der Jungunternehmer bald nach Studienende an den Nagel: „Jura ist trocken und zeigt immer wieder erschreckende Abgründe im Dasein des Menschen auf“, meint Hueber, „das wollte ich mir nicht mehr antun. Kino ist reflektierter“. Schon von Kindesbeinen an arbeitete er im elterlichen Kinobetrieb in Innsbruck. Das ganz große Geschäft lässt sich mit einem Kinobetrieb heute wohl nicht mehr machen, denn immerhin gehen 50 Prozent der Einnahmen pro Besucher an den Verleih. Vorschreiben, welche Filme man spielt, lässt man sich aber von den großen Verleihfirmen nicht. „Meine Mutter und ich sitzen jede Woche zusammen, um das Programm im Detail auszuwählen“, so Hueber. Mit dem zweiten Kino in der City, dem Cinema Paradiso befindet man sich derzeit in einem Rechtsstreit. Huebers akzeptierten nicht, dass dort auch Mainstreamware, etwa Filme wie die „Simpsons“ gezeigt wurden. „Dafür sind die hohen öffentlichen Fördermittel nicht gewidmet“, so der Kinochef. Das führe zu einer Wettbewerbsverzerrung. Mittlerweile registriere er ein Einlenken beim Mitbewerb. „Wir wollen einfach eine positive Koexistenz.“ Beide Betriebe hätten eine Existenzberechtigung, wenn sie denn auch die ihnen zugedachten Bereiche abdecken.
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