Neue Regeln in den Bädern
Neue Hinweisschilder in Bädern sollen Flüchtlingen "Benimmregeln" erklären und für Klarheit sorgen.
HERZOGENBURG (ah). In Niederösterreich wird momentan ein Sicherheitskonzept mit der Polizei und den Freibädern erarbeitet - die Maßnahme sieht vor, Flüchtlingen in Bädern die Regeln mit Piktogrammen näher zu bringen und die Badeordnung auf Arabisch und Farsi zu übersetzen. Die Bezirksblätter hörten sich in der Region um.
Kogler ist dafür
In Herzogenburg sind bei BIOMIN Flüchtlinge einquartiert (die Bezirksblätter berichteten), darunter befinden sich auch viele unbegleitete Minderjährige. Christian Kogler ist Geschäftsführer der Asylcare, die auch die Schutzsuchenden in Herzogenburg betreut. Er begrüßt die Maßnahme: "Grundsätzlich denke ich, dass diese Maßnahmen sehr begrüßenswert sind, denn die Schutzsuchenden müssen lernen, sich regelkonform zu benehmen. Viele Zwischenfälle, die zu Emotionen führen, können oft durch Missverständnisse heraus entstehen, deshalb begrüße ich alles in diese Richtung.“
Trotzdem sieht Kogler das Aufstellen von neuen Hinweisschildern mit Baderegeln in unterschiedlichen Sprachen nicht als Generallösung an: "Wir haben in Herzogenburg sehr gutes Personal, geschulte Sozialpädagogen, die die Minderjährigen gut betreuen. Da erwarte ich mir, dass das funktioniert. Trotzdem sind solche Maßnahmen gerade bei unbegleiteten Minderjährigen ganz wichtig und zwar nicht nur bei den Baderegeln sondern auch in allen anderen Bereichen, wie Straßenverkehr etc.", so Kogler. Bürgermeister Franz Zwicker hegt mehr Sympathien für Piktogramme: "Wenn man die-se vernünftig gestaltet, sind sie sicher für jene mehr verständlich, die nicht so gut lesen können. Bei der Übersetzung der Baderegeln gibt der Ortschef zu bedenken, dass die Sprachauswahl gut überdacht werden muss, da man hierbei auch wieder eine gewisse Art der Ausgrenzung schaffen könnte. Rüstet der Aquapark Herzogenburg auf? "Da muss ich mich noch mit dem Verantwortlichen kurzschließen und dann werden wir je nach Bedarf handeln.“ Karin Gorenzel, Ortschefin von Wölbling, empfindet diese Reglementierung bei ihr im Ort als nicht notwendig: "Die Flüchtlinge bei uns sind alle privat untergebracht und werden von den Familien sehr gut betreut. Ich halte diese Schilder für nicht gut und auch als eine Art Ausgrenzung. Man sollte einfach mit den Menschen reden."
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