Arbeitgeberzusammenschluss: Erfolgsmodell startet in St. Pölten

Für das Pilotprojekt konnten neun regionale Unternehmen aus der Gastwirtschaft – vom Cityhotel D&C bis zur Seedose – gefunden werden. | Foto: Josef Vorlaufer
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ST. PÖLTEN (red). „Mit dem Arbeitgeberzusammenschluss-Modell werden die Wünsche der Beschäftigten nach einem sicheren Arbeitsplatz berücksichtigt. Prekäre Arbeitsverhältnisse werden in Ganzjahresbeschäftigungen umgewandelt, was zu durchgängigen Erwerbszeiten führt. Für die Arbeitgeber liegt der Vorteil unter anderem im flexiblen Einsatz der AGZ- Mitarbeiter sowie der Kostenteilung für das im AGZ beschäftigte Personal. Die Stammbelegschaft der Mitgliedsbetriebe wird entlastet und zusätzliche Kompetenz wird ins Unternehmen geholt“, so progressNETZ-Projektleiter Alexander Szöllösy anlässlich des Starts des österreichweit ersten Arbeitgeberzusammenschlusses (AGZ), in St. Pölten. Neun Unternehmen sind in dem Pilotprojekt mit an Board und schon dieser Tage beginnen die ersten "geteilten" Fachkräfte mit ihrem Arbeitseinsatz.

Stadler: "Arbeitsplätze unter fairen Bedingungen"

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler: „In Zeiten erhöhter Arbeitslosigkeit und angespannter Arbeitsmärkte gilt es, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, wie wir neue Arbeitsplätze unter fairen Bedingungen schaffen können. Aus diesem Grund war für uns von Anfang an klar, dass wir das Projekt unterstützen werden. Neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen sowie die Kooperation der Unternehmen zu forcieren, um damit den Wirtschaftsstandort zu stärken und die regionale Fachkräftesicherung im Sinne einer arbeitnehmer- sowie arbeitgeberfreundlichen Standortqualität zu gewährleisten, sind Aufgaben, denen wir uns politisch als verantwortungsbewusste Landeshauptstadt verschrieben haben. Daher tragen wir das Projekt auch partnerschaftlich mit.“

Arbeitgeber "teilen sich" Beschäftigte

Ein AGZ ist eine Kooperation von Unternehmen zum Zweck des gemeinsamen Managements von Arbeits- beziehungsweise Fachkräften in einer zunehmend flexibilisierten Arbeitswelt. Das Prinzip: Mehrere Betriebe "teilen sich" Beschäftigte für spezialisierte oder saisonale Tätigkeiten, die innerhalb nur eines Unternehmens nicht ausgelastet werden können. Dadurch entstehen sozialversicherungsrechtlich abgesicherte (Vollzeit-)Arbeitsplätze. Davon profitiert der Arbeitsmarkt sowie der Wirtschaftsstandort Österreich.
Bei einem Arbeitgeberzusammenschluss wird Personal gemeinsam eingestellt und verwaltet. Auf diesem Weg können Unternehmen ihren steigenden Bedarf an Arbeitskräften – vor allem zu Spitzenzeiten oder in der Saison – optimal abdecken. AGZ können als Selbsthilfeinstrument verstanden werden, das auch kleinen Unternehmen (KMU oder EPU) die Bindung von Fachkräften und ein professionelles Personalmanagement ermöglicht. Die Rechtsform für einen AGZ ist frei wählbar: Verein, Genossenschaft oder GesmbH.

Kooperatives Personalmanagement im Zentralraum

In Frankreich wird das Modell sehr erfolgreich angewandt: derzeit gibt es 5.000 AGZ mit rund 40.000 Beschäftigten. Vor allem strukturschwache Regionen profitieren in hohem Maße vom Arbeitgeberzusammenschluss, indem attraktive Arbeitsplätze vor Ort, direkt in den Gemeinden, entstehen. Im Zuge eines Pilotprojekts wird nun auch in St. Pölten seit Dezember 2012 durch den Regionalentwickler progressNETZ erforscht, ob das AGZ-Modell auch in Österreich erfolgreich reüssieren kann. Mit dem AGZeins, einem Zusammenschluss aus 9 innovativen Unternehmen im Zentralraum NÖ, gibt es bereits einen AGZ, der in Hinkunft auf kooperatives Personalmanagement setzt.

„Passgenaue Vermittlung von Jobsuchenden auf freie Stellen ist das Schlüsselkriterium für einen nachhaltigen Wiedereinstieg ins Berufsleben und zufriedene Unternehmen, die ihre Stellenangebote dem AMS gerne bekannt geben. Das AGZ-Modell ist ein intelligenter Weg, um Arbeitskräfteangebot und -nachfrage zu einander zu führen und optimal aufeinander abzustimmen. “, so AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler.

Mehr zum Thema AGZ unter: www.arbeitgeberzusammenschluss.at oder www.progressNETZ.at

Für das Pilotprojekt konnten neun regionale Unternehmen aus der Gastwirtschaft – vom Cityhotel D&C bis zur Seedose – gefunden werden. | Foto: Josef Vorlaufer
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