Ein Herz für schwerstkranke Kinder
Die Tochter von Andrea Salzmann war elf Jahre jung, als bei ihr ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert wurde. Das hat „das gesamte Leben auf den Kopf gestellt“, sagt die Obfrau des Vereins BONsurprise. Wie sie es geschafft hat, den Tod ihrer Tochter zu verkraften und den Verein aufzubauen, hat sie der bz erzählt.
HIETZING. Ihre Tochter war „pumperlg’sund“, sportlich sowie musikalisch begabt und eine „super Schülerin“. Vor sieben Jahren wurde ihr Leben dann auf den Kopf gestellt, als der Tumor erkannt wurde. Dieser war nicht heilbar, man konnte ihn lediglich lindern. „Also fängt man an zu kämpfen“, erzählt Andrea Salzmann rückblickend. Nach wenigen Monaten hat sich ihre Tochter dann „für eine andere Welt entschieden“.
Solidarität in schweren Zeiten
„Gesundheit ist das Wichtigste im Leben“, davon ist Andrea überzeugt. Bereits bei der Gründung ihres Immobilienbüros vor zehn Jahren hatte die heutige Obfrau die Idee, der Gesellschaft durch einen gemeinnützigen Verein „etwas zurückzugeben“, wie sie sagt. Als ihre Tochter krank wurde, war ihr klar, dass sie Familien helfen möchte, denen es ähnlich geht und die Unterstützung brauchen.
Ein neues Zuhause
So kam es 2013 zur Vereinsgründung, um Familien zu helfen, deren Kind im AKH auf der Neuroonkologie behandelt wird. Der Verein mietete anfangs eine Wohnung in der Nähe des Krankenhauses, mittlerweile sind es vier. So hilft Frau Salzmann Familien, die von weiter weg wegen der speziellen Behandlungsmöglichkeit nach Wien kommen, die hier jedoch keine familiäre Unterstützung haben und auch nicht die nötigen finanziellen Ressourcen. Die Herkunft der Familien spielt dabei keine Rolle.
Hilfe in Extremsituationen
Die Behandlung im Krankenhaus kann ein bis zwei Jahre dauern. Familien, die sich in dieser Extremsituation befinden, haben so ein „kuscheliges Nest“, von dem aus man in sieben Gehminuten auf der Ebene 9 im AKH ist. Für die unterstützten Familien fallen keinerlei Kosten an. Die Zusammenarbeit mit der Station im Krankenhaus ist zentral, denn die Leiterin der Ebene 9, Dr. Irene Slavc, stellt den Kontakt zwischen den Familien und Frau Salzmann her.
Gemeinsam durch die Krise
Andrea ist mit allen Familien, die sie in den vergangenen fünf Jahren kennengelernt hat, nach wie vor in Kontakt. „Die extreme Ausnahmesituation schweißt zusammen. Es ist eine große Familie geworden.“, sagt sie. Zu wissen, dass sie helfen kann sowie die Dankbarkeit und Freude der Familien, die der Verein unterstützt, kann man monetär nicht festmachen. „Da kann kein materielles Geschenk mithalten.“, ist Andrea überzeugt.
Die Gegenwart genießen
Die Arbeit im Verein ist für die zwölf Mitglieder, die alle einer Beschäftigung nachgehen und ehrenamtlich für den Verein tätig sind, eine Belastung, aber auch eine große Bereicherung. Warum ist der Pinguin das Maskottchen des Vereins? Pinguine sind sehr familiäre Tiere. Vater und Mutter passen auf das Baby auf und bei manchen Arten bleiben die Paare lebenslang zusammen. „Das Hier und Jetzt zu genießen“ möchte Frau Salzmann all jenen mitgeben, die eine schwere Zeit durchmachen. Trotz des Schicksalsschlages vor sieben Jahren empfindet sie heute Lebensfreude, denn sie sagt: „Meine Tochter ist in meinem Herzen.“ Infos und Spendenmöglichkeit: www.bonsurprise.at
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