Hietzing hat jetzt einen Oskar-Pilzer-Platz

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, George Pilzer und Bezirksvorsteherin Silke Kobald. | Foto: Oberweger / PID
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  • ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, George Pilzer und Bezirksvorsteherin Silke Kobald.
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HIETZING. Erinnerung an den Filmproduzenten und Juristen Oskar Pilzer: Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, VP-Bezirksvorsteherin Silke Kobald und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz enthüllten eine Straßentafel nach Oskar-Pilzer. Der kleine Platz zwischen Sillergasse und Streitmanngasse trägt jetzt einen neuen Namen.
Für offizielle Benennung reiste sogar George Pilzer, der 94-jährige Sohn des Pioniers der österreichischen Filmindustrie, mit seiner Familie eigens aus New York an. Der Festakt wurde vom Duo Klok musikalisch umrahmt.

Leistungen für Filme made in Austria

„Oskar Pilzer hat österreichische Filmgeschichte geschrieben. Er hat mit seinem künstlerischen Wirken den Wiener Film international erfolgreich etabliert. Seine von ihm produzierten Filme entfalten bis heute ihre Wirkung und stellen wertvolle historische Zeitdokumente dar. Das Unrecht und die Ungerechtigkeit, die ihm durch die Nationalsozialisten zugefügt wurden, können wir nicht rückgängig machen. Aber wir können Oskar Pilzer vor dem Vergessen-Werden bewahren“, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
„Mit der Benennung eines Platzes nach Oskar Pilzer wird die Erinnerung an diesen bedeutenden Pionier der österreichischen Filmindustrie in seinem Wohnbezirk Hietzing spürbar gemacht“, freut sich auch Bezirksvorsteherin Silke Kobald.
Die Benennung des Platzes beim Sillerplatz in Hietzing nach Oskar Pilzer geht auf eine Initiative der SPÖ Hietzing zurück. „Das Nachdenken über die Geschichte muss auch auf lokaler Ebene, also im Bezirk, stattfinden“, erklärten der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, Gerhard Schmid und der Klubobmann der SPÖ Hietzing, Friedrich Unterwieser anlässlich der Enthüllung.

Gegen das Vergessen

„Oskar Pilzer und sein bedeutendes Werk sind untrennbar mit der österreichischen Filmgeschichte verbunden. Der ORF ist sich als größter Auftraggeber der Filmwirtschaft der hohen Verantwortung für die Pflege seines Erbes bewusst. Wir wollen diesem Anspruch, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, weiterhin gerecht werden und nach all unseren Möglichkeiten nachhaltig in die Zukunft der heimischen Filmproduktion investieren. Als das elektronische Gedächtnis des Landes wollen wir niemals damit aufhören, an große Persönlichkeiten wie Oskar Pilzer und ihre Schicksale im Dritten Reich zu erinnern, damit dieses dunkle Kapitel unserer Vergangenheit nie in Vergessenheit gerät. So wird der ORF anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz im Jänner 2015 einen Programmschwerpunkt setzen.“

Filmproduzent in Wien

Oskar Pilzer, von 1932 bis 1936 Präsident der Sascha-Filmindustrie, einer der letzten großen österreichischen Filmproduktionsgesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg, sowie Präsident der Wiener Filmproduzentenvereinigung, wurde 1882 in Czaniec (Galizien, Österreich-Ungarn, heute Polen) geboren.
Er kam zum Jus-Studium nach Wien und wurde Anwalt mit Spezialisierung auf Industrie- und Finanzwesen. Als erfahrener Wirtschaftsfachmann wurde er im Juli 1930 in die Geschäftsleitung der „Sascha-Filmindustrie-AG“ berufen, ab 1932 übernahm er im Verwaltungsrat eine richtungsgebende Rolle. Im Frühjahr 1933 konnte die deutsche Tobis AG als Investor gewonnen werden, und zur Vermarktung der Filme wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, die „Tobis-Sascha Film-Verleih- und Vertriebs-GmbH“. In den Studios am Rosenhügel entstanden kommerzielle und künstlerische Erfolge des österreichischen Films wie „Maskerade“ mit Paula Wessely und Willi Forst.

Firma vor Bankrott

Wegen der Mitwirkung jüdischer Künstler wurden die Einnahmen der Filme der Sascha-Filmindustrie im Deutschen Reich eingefroren. Das NS-Regime weigerte sich, die Gelder freizugeben, solange der „Nichtarier“ Oskar Pilzer dem Vorstand angehörte. Um die Firma vor dem Ruin zu bewahren, trat Pilzer daher 1936 als Präsident zurück und verkaufte seine Anteile um einen Bruchteil ihres Werts.
Nach dem „Anschluss“ am 12. März 1938 wurde er von der GESTAPO kurzzeitig verhaftet. Im Juli 1938 flüchtete er mit seiner Familie zuerst nach Rom, dann nach Paris, wo er im Juni 1939 verstarb. Seine Witwe und seine Söhne konnten im Mai 1940 über Portugal nach Casablanca/Marokko und von dort im August 1941 nach New York emigrieren.

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