Neuer Direktor des Tiergarten Schönbrunn
Stephan Hering-Hagenbeck übernimmt 2020 die Leitung
Eine Ära geht zu Ende. Nach 13 Jahren als Direktorin des Tiergartens Schönbrunn geht Dagmar Schratter in Pension. Ein würdiger Nachfolger ist gefunden.
HIETZING. Unter der Leitung von Dagmar Schratter entwickelte sich der Tiergarten zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Wiens und 2019 wurde mit 2,2 Millionen Besuchern gar ein neuer Rekord aufgestellt.
"Natürlich ist beim Abschied etwas Wehmut dabei. Aber ich freue mich auch darauf, nicht mehr strikt nach dem Kalender leben zu müssen" sagt die Noch-Direktorin. Sie wird nun in ihre Heimatstadt Steyr zurückkehren und sich vermehrt ihrer Familie widmen. "Aber natürlich werde ich die Entwicklung des Tiergartens weiter aus der Ferne im Auge behalten", ergänzt sie mit einem Lächeln.
Promovierter Zoologe als neuer Leiter
Die weitere Entwicklung des Tiergartens Schönbrunn, der nach Meinung von Fachleuten zu den besten der Welt gehört, liegt ab Jänner in den erfahrenen Händen von Stephan Hering-Hagenbeck. Der 52-jährige ist promovierter Biologe und war lange Jahre zoologischer Direktor des Tierparks Hagenbeck in Hamburg. Er überzeugte in mehreren Hearings und wurde schlußendlich einstimmig zum designierten Nachfolger von Dagmar Schratter bestimmt.
Elisabeth Udolf Strobl, die in ihrer Funktion als Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort auch Eigentümervertreterin der Schönbrunner Tiergarten Ges.m.b.H ist, streut dem kommenden Direktor bereits reichlich Vorschußlorbeeren. "Schönbrunn ist mehr als nur ein Zoo. Es ist eine rot-weiß-rote Institution. Mit dieser Entscheidung ermöglichen wir auch in Zukunft die Weiterentwicklung des Zoos auf höchstem Niveau."
"Piefke" mit Humor
Stephan Hering-Hagenbeck, der sich im Gespräch selbst gerne als "Piefke" bezeichnet, dürfte mit der Wiener Mentalität durchaus zurecht kommen. Seinen Mut zumindest darf man nicht in Frage stellen. Der Beweis: Vor Jahren entdeckte er eine bis dato unbekannte Fillarie an einem Gecko. Dieser Fadenwurm ist für den Wirt ausgesprochen unangenehm. Mutig daran ist, dass Stephan Hering-Hagenbeck diesen Parasiten nach seiner Frau Bettina benannte.
Aber nun zurück in die Zukunft. Am 1. Jänner 2020 tritt Stephan Hering-Hagenbeck sein neues Amt an und er verspricht schon jetzt: "Ich werde sie nicht enttäuschen." In der Vergangenheit war er bereits des Öfteren als Besucher hier und schätzt "die Schönheit, Einzigartigkeit und die Geschichte" des Tiergartens. Gemeinsam mit dem Mitarbeiter-Team, dessen Qualität er ausdrücklich hervorstreicht "will und werde ich den Tiergarten in eine erfolgreiche Zukunft führen".
Sein erstes Großprojekt wird übrigens die Errichtung des neuen Aquarienhauses sein. Zum Abschluß noch eine Frage, die man dem neuen Direktor stellen muss: "Welches ist ihr Lieblingstier?" Die überraschende Antwort: "Meine zwei Jack-Russel-Terrier." Ein guter Anfang für einen Tiergarten-Direktor. Ihm sind alle Tiere im Zoo gleich lieb und wichtig.
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