Wiener Herzen: Lebensmittel retten, Gutes tun
Beim Wiener Hilfswerk werden Freiwillige für das Foodsaving-Projekt Fair.Teiler gesucht.
Melitta Markon ist seit ihrer Pensionierung vor zwei Jahren als Freiwillige im Nachbarschaftszentrum des Wiener Hilfswerks tätig. "Gleichzeitig habe ich privat eine Internet-Ausbildung als Foodsaverin absolviert und begann damit, Lebensmittel vor dem Abfalleimer zu retten", erzählt die rüstige Pensionistin. Sie holte noch genießbare, aber zur Entsorgung bestimmte Speisen in Geschäften ab und brachte sie zu öffentlichen Kühlschränken, wo diese für alle zur freien Entnahme zur Verfügung stehen. "Als sie hörte, dass die Hilfswerk-Nachbarschaftszentren das Projekt "Fair.Teiler" planten, wollte sie sofort Teil dieses Vorhabens sein", erzählt Michael Eibensteiner, der Leiter der Nachbarschaftszentren. "Mir gefiel, dass alles sorgfältig durchdacht wurde und sogar für alle Beteiligten beim Marktamt eine Hygieneschulung organisiert wurde", bemerkt Melitta Markon. Inzwischen schult sie die freiwilligen Foodsaver nach den Vorgaben des Marktamts bereits selbst.
Im Augenblick gibt es in drei der zehn Wiener Nachbarschaftszentren des Hilfswerks Fair.Teiler-Kühlschränke. "Es sollen aber noch mehr werden, dafür brauchen wir aber noch viele Freiwillige", erklärt Valia Kraleva, die Projektverantwortliche.
"Die Kühlschränke sollen immer voll sein, denn die Nachfrage ist groß", merkt Melitta Markon an. Auch das Angebot an genießbaren Speisen ist groß, es fehlt nur an freiwilligen Foodsavern, die die Lebensmittel von den Geschäften zu den Fair.Teiler-Kühlschränken bringen.
Die Freiwilligen erhalten einen Foodsaver-Ausweis vom Hilfswerk und erhalten genau wie Melitta Markon sowohl eine Ausbildung als Foodsaver, als auch eine Hygieneschulung. Danach fahren sie bei ihren ersten Einsätzen mit erfahrenen Foodsavern mit, um die Abläufe kennenzulernen. "Als fertige Foodsaver sollten sie mindestens ein Mal pro Woche für einige Stunden Zeit haben - und zuverlässig müssen sie sein", erklärt Valia Kraleva.
"Als Foodsaverin habe ich die Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen und gleichzeitig gegen die Lebensmittelverschwendung etwas zu tun", erklärt Melitta Markon. Mit leuchtenden Augen ergänzt die engagierte Freiwillige: "Meine Familie lebt nicht bei mir in Wien, trotzdem bin ich als Foodsaverin nie einsam und mein Ruhestand ist sinnerfüllt!"
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