Hickhack um die Pläne für das Schönbrunner Vorfeld
Schloss Schönbrunn: Das Vorfeld wird umgestaltet. Das sagen die Parteien zu den Plänen.
HIETZING. Rund 4,9 Millionen Euro will der Schlossbetreiber in das neue Vorfeld investieren. Der Startschuss für den Umbau ist noch für dieses Jahr geplant.
Derzeit liegt die neue Flächenwidmung in der Bezirksvorstehung auf und sorgt für Wirbel unter den Parteien.
Der Grund: Auf dem Areal zwischen der Grünbergstraße und der Schönbrunner Schlossbrücke sollen 72 Busstellplätze und 230 mit einer Fotovoltaikanlage überdachte Pkw-Stellplätze errichtet werden.
300 neue Bäume
Eine von mehreren Parteien geforderte Tiefgarage wird ausgeschlossen, auch die dreispurige Schönbrunner Schlossstraße bleibt fix oberirdisch. „Wir wissen aus Erfahrung, dass Garagen von den Busfahrern nicht akzeptiert werden“, so Schloss-Pressesprecher Franz Tragner. „Es kommt jedenfalls mehr Grün hierher als in den letzten 30 Jahren vorhanden war.“
Immerhin sollen rund 300 neue Bäume gepflanzt werden. Über den Stellplätzen für Autos ist eine Fotovoltaikanlage geplant. Tragner betont: Für Verbesserungsvorschläge aus der Hietzinger Politik sei man im Schloss offen.
Das sagen Hietzings Politiker:
Bezirksvorsteherin Silke Kobald (VP):
"Hietzing ist nicht der Busparkplatz Wiens. Mein langfristiges Ziel ist eine unterirdische Lösung. Ich sehe es als meine Verantwortung, auf ein Gesamtkonzept zu drängen, welches das historische UNESCO-Weltkulturerbe entsprechend würdigt. Die geplante fantasielose Betonwüste ist davon weit entfernt."
Friedrich Unterwieser (SP):
"Wir sind für mehr Grünflächen und teilweise unterirdische Autoabstellplätze. So wie es jetzt von den Betreibern geplant ist, wird das Bauprojekt von uns im Bezirk abgelehnt. Denn: Für den fraglichen Bereich der Bus- und Pkw-Abstellplätze ist nur eine Fläche von rund 15 Prozent gärtnerisch auszugestalten."
Günter Kasal (FP):
"Stellplätze für Busse und Pkw sind notwendig. Sie vor dem Weltkulturerbe Schönbrunn zu errichten, ist allerdings Unsinn. Die Wirkung des Schlosses wird damit beeinträchtigt."
Johannes Stöckler (Grüne):
"Wir haben immer unterstützt, dass eine Tiefgarage gebaut wird. Es sollen nicht ausschließlich Parkplätze entstehen, sondern auch mehr Grünflächen."
Christian Grimmer (NEOS):
Wir sind nicht begeistert, dass diese Fläche nun ein Dasein als Parkplatz fristen wird, und bedauern, dass Sportplatz und -Halle dafür entfernt wurden.
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