Algenplage in der Kuchelau
Im Kuchelauer Hafen wachsen Algen bis knapp unter die Wasseroberfläche - ähnlich wie an der Alten Donau.
DÖBLING. Der Kuchelauer Hafen ist ähnlich wie die Neue Donau ein Seitenarm mit Direktverbindung zur Donau. Die Mitglieder eines Rudervereins lassen gerade ihr Boot zu Wasser, Kinder spielen am Ufer. Die Mittagssonne taucht den Kuchelauer Hafen in gleißendes Licht.
Doch die Idylle wird getrübt: "Algen, überall Algen! Sie wachsen schon bis knapp unter die Wasseroberfläche, obwohl unser Hafenbecken fast sechs Meter tief ist", erklärt Eberhard Ollrom, der schon länger als 50 Jahre im nahen Kahlenbergerdörfl lebt. "Vergangenes Jahr gab es die Algenplage auch schon, aber nicht so stark wie heuer", bemerkt er.
Im Radlertreff stößt ein Gast ins selbe Horn: "Bei den vielen Algen kommen viele Leute erst gar nicht." Eberhard Ollrom bestätigt das: "Kinder und Pensionisten schrecken sich vor den Algen und gehen lieber woanders hin. Manche Schwimmer kämpfen sich halt irgendwie durch die Algen, aber den meisten graust's."
Auch im Ruderverein ist man nicht erfreut: "Am stärksten wachsen die Algen am Ufer, wo wir unsere Boote ins Wasser lassen. Mit den Rudern bleiben wir regelmäßig daran hängen", sagt ein Sportler.
Weil es die Algenplage im Kuchelauer Hafen auch bereits im vergangenen Sommer gab, haben sich die Anrainer schon 2017 an die MA 45 gewendet, die für die Wiener Gewässer zuständig ist. "Das hat bis jetzt aber nichts bewirkt, auch unsere Bezirksvertretung konnte nichts erreichen", berichtet Eberhard Ollrom.
Die Mähboote kommen
Vergangene Woche war es dann endlich soweit: Die Mähboote kämpften sich gegen die Fließrichtung der Neuen Donau bis in den Kuchelauer Hafen hinein und befreiten das Wasser von den Algen. "Weil dort eine Regatta stattfinden sollte, haben wir das Hafenbecken auf zweieinhalb Meter Wassertiefe freigemäht", erklärt Thomas Kozuh-Schneeberger von der MA 45.
Im Uferbereich gestaltet sich das Mähen jedoch schwierig: "Weil es dort keine Kaimauer gibt, sondern Steinwürfe, kommen die Mähbalken unserer Boote nicht ganz an das Ufer heran. Das ist wie beim Rasenmähen, wenn man an einer Wegeinfassung entlang mäht." Schlechte Nachrichten also für Schwimmer und Ruderer, solange es noch keine brauchbare technische Lösung gibt.
Zumindest abseits der Uferbereiche will man bei der MA 45 die Algensituation im Kuchelauer Hafen weiter genau beobachten und bei Bedarf erneut Mähboote einsetzen.
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