Botanischer Garten: Widerstand gegen die Ausbau-Pläne des Tiergartens

"Die historische Bedeutung des Botanischen Gartens bleibt unbestritten", so Hannes Minich (r.) und Karl Schütz.
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HIETZING. Dass der Tiergarten Schönbrunn expandieren und sich auf den benachbarten Botanischen Garten ausdehnen will, wurde bereits vergangenes Jahr bekannt. Gegen diese Pläne regte sich von Anfang an Widerstand: Botaniker fürchten um den historischen Pflanzenbestand, Anrainer um den Ruheort im ansonsten oft sehr belebten Schlossgarten.

Doch der Tiergarten lässt sich nicht beirren und hält an den Ausbauplänen weiter fest: Der Platz vom Tirolergarten bis zur Orangerie werde für die Tiere dringend benötigt. Der stellvertretende Direktor Gerhard Kasbauer sagt: "Wir hätten gerne mit der Umsetzung unserer Pläne schon Ende des vergangenen Jahres begonnen, doch im Moment hängt die Entscheidung leider in der Luft." Diese Atempause nutzen die Gegner der Idee, um sich zu formieren. In den Räumen des Naturschutzbundes luden sie zur Diskussion. Die Sorgen, die dabei laut wurden, drehen sich neben dem Verlust von öffentlicher Parkfläche auch um den Erhalt der vielen exotischen Pflanzen.

Immerhin steht Schönbrunn unter Denkmalschutz. Karl Schütz, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für historische Gärten, erörterte in seinem Vortrag die aktuelle Rechtslage: "In Österreich können Gärten nur in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz gestellt werden, also als vom Menschen geschaffenes Ensemble mit Terrassierungen und Wegen. Pflanzen sind davon leider ausgenommen."

Zudem ist bereits festgelegt worden, dass nur 56 Gärten in Österreich für eine Unterschutzstellung in Frage kommen und es dafür die Zustimmung des Eigentümers bedarf. "Natürlich stehen das Schloss Schönbrunn und der Schlosspark bereits unter Denkmalschutz, der Botanische Garten gesondert aber nicht", so Schütz und unterstreicht dabei die historische Bedeutung des Botanischen Gartens.

Hannes Minich vom Naturschutzbund tritt darum für den Vorschlag ein, der Botanische Garten in Schönbrunn solle mit jenem der Universität Wien als Einheit betrachtet werden und weiterhin in dieser Form bestehen bleiben: "Denn es ist nicht sicher, dass durch die geplanten Baumaßnahmen die Pflanzenvielfalt, wie sie derzeit besteht, erhalten bleibt."

Zoo bleibt auf Kurs

Kasbauer versucht, diesen Befürchtungen den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Seit 20 Jahren beweisen wir, dass wir das Weltkulturerbe Schönbrunn durch unsere Betreuung aufwerten", sagt er.

Auf den Vorwurf, dass ein bisher frei zugänglicher Teil des Schlossparks dann nur noch gegen Bezahlung betretbar wäre, sollte er zum Tiergarten gehören, sagt Kasbauer: "Es darf nicht vergessen werden, dass alle pflegeintensiven Bereiche von Schönbrunn mittlerweile nur mehr gegen einen Eintrittspreis betreten werden können."

Laut Kasbauer soll der Botanische Garten mit seiner Pflanzenvielfalt erhalten bleiben. Dass durch die Zusammenlegung auch das Tor in der Maxingstraße verschwinden würde, lässt Kasbauer nicht gelten: "Es handelt sich dabei um kein offizielles Eingangstor. Es wird von uns nur unter der Woche offen gelassen. Wir wissen aber, dass viele Menschen lieber auf diesem Weg zur U-Bahn gehen als durch die enge Maxingstraße."

Zur Sache:

Für den Erhalt und den freien Zugang des Botanischen Gartens setzt sich eine parlamentarische Bürgerinitiative, ins Leben gerufen von Hellia Mader-Schwab, ein. "Leider sieht es nicht gut aus", sagt sie. "Nur die Bezirksvertretung Hietzing steht auf unserer Seite." Die Initiative kann hier noch online unterstützt werden.

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