Schweizertalstraße: Widerstand gegen Wohnbau
Kein Weihnachtsfriede in der Schweizertalstraße 39 in Hietzing: Mittlerweile beschäftigt sich das Gericht mit dem Bau.
HIETZING. Der Petitionsausschuss und das Landesverwaltungsgericht Wien beschäftigten sich Ende November mit den Anrainerprotesten gegen den geplanten Wohnbau in der Schweizertalstraße 39. Wie die bz berichtete, sollen dort Dutzende Bäume gefällt und ein Wohnblock mit mehr als 30 Wohnungen samt Tiefgarage errichtet werden.
Nachdem die Anrainer eine Bürgerinitiative (BI) gebildet und mehr als 700 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt haben, hat sich nun der Petitionsausschuss damit beschäftigt und beschlossen, nicht nur Stellungnahmen von den zuständigen Stadträten und der Hietzinger Bezirksvorsteherin einzuholen, sondern auch Vertreter der Initiative einzuladen. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Andreas Pavek, dazu: "Das Wiener Baurecht wurde bei diesem Projekt bis an die Grenzen und darüber hinaus ausgereizt. Wir hoffen sehr auf die Unterstützung des Gemeinderates."
Weil im Bauverfahren angeblich wesentliche Verfahrensvorschriften verletzt worden sind, haben die Anrainer parallel dazu beim Landesverwaltungsgericht Beschwerde gegen den Baubescheid des Bauprojektes eingelegt. Das Urteil fehlt trotz einer ganztägigen Verhandlung noch. Im Bezirk ist man vorsichtig, da das Verfahren noch läuft. Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) möchte daher dazu noch keinen Kommentar abgeben. Alexander Groh, Obmann der Hietzinger Grünen, erklärt, dass man sich gegen die Baumfällungen ausgesprochen habe. Tatsächlich hat sich der Bezirk in einer negativen Stellungnahme gegen die Entfernung der Bäume gestellt.
Bauträger glaubt ans Projekt
Erwin Spiel von der Immobilienfirma "DaVinci" erklärt der bz auf Nachfrage, dass "der Einspruch beim Landesverwaltungsgericht schon vor langer Zeit eingebracht worden ist und die Verhandlung im November auch nichts am Endergebnis ändern wird – nämlich dass in der Schweizertalstraße unser geplantes Wohnbauprojekt umgesetzt werden wird".
Er verweist darauf, dass man einen rechtsgültigen Baubescheid habe. "Unsere Firma gibt es seit 30 Jahren. Was glauben Sie, wie viele Anrainer unserer Bauprojekte der letzten Jahrzehnte gedroht haben, uns zu verklagen oder Einsprüche vorgebracht haben?" Letztendlich habe man immer alles gebaut, was vorher mühsam und mit viel Geldeinsatz geplant wurde.
Nicht nur das Verfahren vor dem Landesverwaltungsgerichtshof, sondern auch die Anrainerproteste werden also noch einige Zeit weitergehen.
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