Die Ringstraße beginnt in Speising
Das neue Jahr beginn mit einer geographischen Überraschung: Die Ringstraße beginnt in Speising. Ab 21. Jänner ist die 1. Ausstellung über den vergessenen Architekten & Gründer des jüdischen Museums Wilhelm Stiassny in der VHS Hietzing zu sehen. Eröffnung erfolgt am 21. 1. 2015 18:30. Bis dahin wird auch schon das Buch "Bürokratie und Beletage" über das Palais Schwab in der Weihburggasse im Mandelbaum Verlag erschienen sein. Das Palais Schwab ist eines von 170 Häuser, die stiassny in Wien geplant und gebaut hat. An diesen beschäftigten Architekten der Ringstraßenzeit erinnert heute nichts im Stadtbild.
Dass das Haus in der Weihburggasse von einem jüdischen Architekten gebaut wurde, der diesen Aufstieg und diese Ankunft im Zentrum der Gesellschaft noch viel schneller geschafft hat, macht die Geschichte des Hauses zu einem historischen Gesamtkunstwerk. Kurz vor der Jahrhundertwende war Baurat Wilhelm Stiassny all überall anzutreffen, dass selbst Karl Kraus meinte: „Wer kennt sie heute nicht, den Componisten Weinberger und den Bezirksausschuss Waldstein und den Baurat Stiassny, die fast jeden Tag mit Genugtuung aus der ‚Neuen Freien Presse‘ erfahren können, dass sie hier und dort zugegen waren.“ Wilhelm Stiassny war gerade um neun Jahre älter als Heinrich Schnabel und um 1900 einer der vielbeschäftigten Architekten dieser Zeit. Das Haus in der Weihburggasse war nur eines von 170 Häusern, das er gebaut hatte. Daneben plante er Synagogen, gründete das erste jüdische Museum Wiens und hat vielleicht in Diskussionen mit Theodor Herzl den Weg nach Palästina als Heimstätte für die Juden vorgegeben.
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