Schweizertalstraße: Riesen-Bauprojekt regt auf
Ein Neubauprojekt in Ober St. Veit ärgert nicht nur die Anrainer, sondern auch die Politik.
HIETZING. Anstelle der Villa samt altem Baumbestand in der Ober St. Veiter Schweizertalstraße 39 möchte ein Bauträger einen Neubau mit 31 Wohnungen und 21 Tiefgaragenstellplätzen errichten. In der Einfamilien-#+hausgegend hat sich dagegen eine Bürgerinitiative gebildet, um das Bauvorhaben in dieser Größe zu verhindern und den Baumbestand zu schützen.
Im November wurden auf dem Grundstück Bäume gerodet. Zu Silvester kam es in dem hölzernen Pavillon neben der Villa zu einem Brand. Die Ursache dafür konnte bisher noch nicht geklärt werden. Man vermutet eine verirrte Silvesterrakete. Im Zuge des Feuerwehreinsatzes kam es zu einem Wasserrohrbruch. Anrainer Andreas Pavek berichtet vom Jahresanfang: "Bei uns im Haus ist das Wasser für einige Zeit ausgefallen. Meine Familie und ich wollen uns gar nicht vorstellen, was passiert, wenn hier einmal ein größerer Brand ausbricht!" Eine Anrainerin sorgt sich um die durch das Bauprojekt geänderte Verkehrssituation, "wenn die Bewohner der 30 neuen Wohnungen aus der Tiefgarage auf die schmale Gasse hinausfahren wollen".
Ein Beschwerdeverfahren läuft
Gegen den Baubescheid ist aktuell ein Beschwerdeverfahren anhängig. Angeblich kam es dabei zu einem Austausch der eingereichten Pläne im Vergleich zur Bauverhandlung. Gemeinderat Stefan Gara (Neos) hat dazu Anfragen an den ehemaligen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Maria Vassilakou, Stadträtin für Stadtentwicklung, gestellt. Ludwig bestätigte, dass die Pläne ausgetauscht und korrigiert worden seien. Dies sei rechtlich zulässig, weil durch die Korrekturen keine Verschlechterungen der Nachbarrechte eingetreten seien.
Vassilakou antwortete, dass durch die 2017 vorgenommene Änderung der Flächenwidmung sowohl die Gebäude- als auch die Dachhöhe des Neubaus um jeweils einen Meter erhöht werden dürfen. Das Dach sei überdies zu begrünen. Stefan Gara kritisiert: "Die Grundstücke werden immer öfter bis zum Letzten ausgereizt. So kommt es zu einer extremen Verdichtung. Trotz eines Parkhauses für 21 Pkw gibt es kein Verkehrskonzept." Grünen-Obmann Alexander Groh befürchtet "durch den Neubau eine deutliche Verkehrszunahme in der bisher ruhigen Schweizertalstraße". Bezirksvorsteher-Stellvertreter Matthias Friedrich (SPÖ) ist "gegen dieses Projekt, vor allem gegen die Erhöhung auf 7,5 Meter. Die Rodung der vielen Bäume ist besonders ärgerlich, aber behördlich gedeckt." Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) stellt fest, dass "von Anfang an klar war, dass dieses große Bauprojekt für die örtlichen Gegebenheiten überdimensioniert ist. Ungereimtheiten, die im Raum stehen, müssen restlos aufgeklärt werden." Erwin Spiel vom Bauträger, der Da Vinci Group: "Meine Firma hat kürzlich ihr 1.000. Bauprojekt gefeiert. Bisher haben wir immer alle unsere Projekte erfolgreich zu Ende gebaut."
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