Weitgereiste Pinguine finden in Wien eine neue Heimat
Zwei an der australischen Küste gerettete Felsenpinguine sind im Tiergarten Schönbrunn eingetroffen.
HIETZING. Im November des Vorjahres wurden Rocky und Howie innerhalb weniger Tage an zwei verschiedenen Stränden Australiens gefunden - in keinem guten Zustand. Geschwächt, überhitzt und leicht verletzt wurden sie ins Taronga Wildlife Hospital in Sidney gebracht. „Die beiden waren knapp ein Jahr alt. Wir waren extrem überrascht, weil sie weit entfernt vom natürlichen Lebensraum der Nördlichen Felsenpinguine waren. Noch nie zuvor wurden Felsenpinguine an der Ostküste Australiens gesehen“, erklärt Andrew Elphinstopne, Kurator für Artenschutz- und Wiederansiedlungsprogramme bei der Taronga Conservation Society. Das Verbreitungsgebiet der Felsenpinguine reicht nämlich von Neuseeland bis Südamerika -Rocky und Howie waren als zum damaligen Zeitpunkt schon ziemlich weit gereist.
Nun sind sie aber noch einmal um den halben Erdball geflogen: Sie wieder auszulassen war nämlich keine Option, und weil es in Australien keine Felsenpinguine in Zoos gibt, wurde nach einem alternativen neuen Zuhause gesucht. „Ohne Artgenossen und ohne die Möglichkeit, ein Weibchen und Nachwuchs zu haben, wäre es kein schönes Leben geworden," sagt Elphinstone. Deshalb hat sich die Station weltweit auf die Suche nach dem besten Platz gemacht und ist im Tiergarten Schönbrunn fündig geworden. Hier lebt nicht nur eine große Felsenpinguin-Gruppe mit jährlichen Zuchterfolgen, Zoologe Harald Schwammer leitet auch das Zuchtbuch für diese bedrohten Vögel.
Schon gut integriert
Ende Oktober haben Rocky und Howie schließlich per Flugzeug die weite Reise von Australien in ihre neue Heimat Wien angetreten. Angekommen am Flughafen Wien Schwechat ging es nach einem kurzen Check durch Grenztierarzt Josef Haider in den Tiergarten. Die 40 Tage im Quarantäne-Bereich haben die beiden hinter sich gebracht und durften nun zu ihren Artgenossen ins Polarium. „Wir freuen uns, dass wir Howie und Rocky ein neues Zuhause bieten können. Wir haben hier im Tiergarten über 50 Felsenpinguine und unsere Tiere haben die beiden Neuen sofort freundlich in die Gruppe aufgenommen", berichtet Revierleiter Ludwig Fessl.
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