Bemerkenswerte Ge- und Bedenkveranstaltung regte zum Wachsamsein und Nachdenken an.
Ge- und Bedenken war grandios
HOLLABRUNN (ag). Mit der Veranstaltung Gedenken und Bedenken in Hollabrunn für die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen brachten die beiden Initiatorinnen Gabriele Bodei und Patrizia Mantler-Stockinger ihr Projekt auf den Höhepunkt monatelanger Vorbereitungen. Einige Tage zuvor wurde ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus vor der HAK Hollabrunn enthüllt. Ein umfangreiches Programm wurde auf die Beine gestellt. Helmut Schneider moderierte die Veranstaltung in gekonnter Art und Weise. Bedenkworte sprachen LAbg. Richard Hogl, Bildungsdirektor des Landesschulrates Johann Heuras und Bgm. Erwin Bernreiter. Hogl erzählte von persönlichen sehr guten Erlebnissen mit einer jüdischen Familie in Immendorf. Auch Heuras mahnte: „Man ist sicherer unterwegs, wenn man ab und zu zurückblickt. Ich stamme aus der ersten Generation, die in Frieden, Freiheit und Wohlstand ohne Not und Elend aufwachsen durfte. Lassen wir uns durch Meldungen in sozialen Medien nicht verhetzen. Auch den Hass nicht aufkommen zu lassen ist Auftrag an unseren Schulen!“
Elisabeth Ranzenhofer las aus dem Projekt „A letter to the Stars“ – einem Brief, den sie an ihre Urgroßmutter Rachel schrieb, die in einem Nebenlager von Auschwitz erschossen wurde. Schülerinnen der 3B HAK präsentierten den Lauf des nunmehr enthüllten Mahnmals und Schüler der 5. Klasse erzählten eindrucksvoll von ihrer Exkursion ins Vernichtungslager Auschwitz und den Berichten des Zeitzeugen Karol Tendera.
Weiters sprachen noch Alfred Fehringer über die jüdische Gemeinde von Hollabrunn, Franz Müller über Lebensworte gegen das Totschweigen und Gerhard Pawlik über seine Eindrücke der humanitären Katastrophe und endete mit dem Satz „Wer sich nicht an die Vergangenheit einnert, ist verdammt, sie zu wiederholen“. Unter den Anwesenden war auch Familie Ranzenhofer (Elisabeth und Johann Ranzenhofer) und von einer anderen Familie Hans, Anny und Otto Ranzenhofer, Nachkommen jüdischer Opfer aus Hollabrunn sowie Raimund Fastenbauer von der Israelitischen Kultusgemeinde und Johannes Reiss, Dir. des jüdischen Museums Eisenstadt.
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