Unruhe im Lockdown
Bezirk Hollabrunn: Diskussion über Sonntagsöffnung

- Gerald Schneider vom Modegeschäft am Hollabrunner Hauptplatz sieht die Sonntagsöffnung skeptisch
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Sollen Geschäfte auch am Sonntag für ihre Kunden öffnen? Die Bezirksblätter haben sich umgehört.
HOLLABRUNN (da). Mitten im Lockdown entfachte Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer eine Diskussion, dass Geschäfte vor allem im Bereich des Handels auch am Sonntag geöffnet sein dürfen. Der Grundgedanke liegt darin, Massenanstürme mit einem weiteren Tag zu verteilen und Kunden auch am Sonntag ins Geschäft zu locken. Die Gewerkschaft hingegen tobt.
Kostenfrage
Die Umsätze in der vorweihnachtlichen Adventszeit müssen irgendwie angekurbelt werden. Durch den Lockdown im November entging den Betrieben einiges an Einnahmen.
Wirtschaftskammer Obmann Alfred Babinsky aus Hollabrunn meint dazu: "Die Regierung muss mit den Sozialpartner eine Entscheidung ausverhandeln, an die wir uns dann halten müssen." Grundsätzlich ist Babinsky aber der Meinung, dass jeder Betrieb für sich entscheiden soll, ob er am Sonntag öffnet oder nicht.
Zeit für Familie
"Ich als Familienmensch sehe das sehr skeptisch, denn der Sonntag gehört bei mir der Familie", erzählt Gerald Schneider, Geschäftsführer des gleichnamigen Modehauses in Hollabrunn. Klar ist für ihn auch, dass die Umsatzeinbußen irgendwie wett gemacht werden müssten. Sonntags die Geschäfte zu öffnen ist es aber nicht zielführend, weder für seine Mitarbeiter noch für ihn.
Wettbewerb
"Wir haben mit dem Internethandel einen großen Konkurrenten, der 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet ist. Viele werden sowieso bequem Online Shoppen und sich nicht am Sonntag auf den Weg ins Geschäft machen," sieht Schneider die angedachte Sonntagsöffnung sehr bedenklich.
Michael Hofmann aus Immendorf empfindet die Gedanken der Wirtschaftskammer über die Idee der Sonntagsöffnung auch als bedenklich: "Der Sonntag soll immer ein Tag für Familie und Freunde bleiben", erzählt er im Gespräch.
Kostenfrage
Auch wenn man am Sonntag nur auf der ´faulen Haut liegt und sich ausruht, es soll ein Tag sein wo man nicht seinem Beruf nachgeht und einfach abschalten kann. Die Öffnung am Sonntag wird für viele Unternehmen auch eine Frage der (Personal) Kosten werden. Die Gewerkschaft der Arbeitnehmervertreter bezeichnet die Öffnung als absolutes No-Go.
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