Internet: Sexhungrige abgezockt
Webcam- oder realer Sex wurde nur gegen Vorauskassa versprochen.
PULKAU/KORNEUBURG (mr). Zwei Frauen und zwei Männer mussten sich letzte Wochen vor dem Landesgericht Korneuburg verantworten: Die Anklage warf einem 58-jährigen, seiner Tochter (34), seiner Enkelin (18) und deren Lebensgefährten (27) Erpressung und gewerbsmäßigen Betrug vor.
Die Angeklagten machten sich über Online-Partnervermittlungs-Portale an Liebeshungrige heran und boten entweder Webcam- oder realen Sex an. Interessenten wurden jedoch zuvor über ein Prepaid-Onlinesystem zur Kasse gebeten. Die Tarife waren gestaffelt: 25 oder 50 Euro für Webcam-Sex, für ein reales Sextreffen waren 100 Euro fällig.
Auf den eröffneten Prepaid-Konten gingen laut Anklage 31.700 Euro ein, die Liebeshungrigen warteten freilich vergebens auf die verheißenen Leistungen.
Da sich der Schaden für den Einzelnen in Grenzen hielt und sich die Opfer für ihre Dummheit wohl genierten, lief das Geschäftsmodell einige Monate gut.
Einmal überspannte die Erstangeklagte den Bogen: Ein Landwirt, der 1.300 Euro einbüßte und dem zudem noch gedroht wurde, seine Freundin über seinen beabsichtigten Seitensprung zu informieren, ging zur Polizei.
Der Opa wurde im Zweifel freigesprochen, die beiden Frauen und der Lebensgefährte der Erstangeklagten fassten bedingte Freiheitsstrafen zwischen 13 und 18 Monaten aus. Urteil rechtskräftig!
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