Papst-Fragebögen abgegeben
Die Auflage von Fragebögen direkt aus dem Vatikan überraschte Pfarren im Bezirk.
BEZIRK (ae). Eine Gelegenheit zur Mitsprache in der katholischen Kirche lieferten Fragebögen, die im Auftrag des Papstes zur Vorbereitung der Weltbischofssynode zum Thema Ehe und Familie unter den Gläubigen verteilt wurden. In den 39 Fragen, die der Vatikan an die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen verschickt hat, geht es unter anderem um den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften in den jeweiligen Ländern und um die Einschätzung von Fragen der Sexualmoral durch die Gläubigen.
Österreichweit kamen rund 34.000 ausgefüllte Fragebögen zurück, die an Katholiken im ganzen Land verteilt wurden. Im Bereich der Erzdiözese Wien, zu der die meisten Pfarren im Bezirk Hollabrunn gehören, waren es gut 8.000.
Angesichts von 5,31 Millionen Katholiken (Stand Ende 2013) in Österreich muten 34.000 ausgefüllte Fragenbögen zu wichtigen Themen der Kirche eher mickrig an. Der Hollabrunner Dechant Franz Pfeifer relativiert die Zahl aber. „Wir haben in der Pfarre eine Gruppe gebildet und nach zwei Treffen mit vielen Gesprächen haben wir gemeinsam einen einzigen Fragebogen ausgefüllt.“
Im Bereich der Erzdiözese Wien gab es 72 solcher Gruppen, die jeweils nur einen gemeinsamen Fragebogen ausfüllten. Die Zahl der an der Aktion Beteiligten dürfte also weit höher sein als die Zahl der abgegebenen Fragebögen.
Dechant Pfeifer sieht in dieser Einbeziehung der Gläubigen in Zukunftsfragen der Kirche ein positives Signal aus dem Vatikan: „Die Aktion ist für mich überraschend gekommen. Die Fragebögen waren ein guter Anstoß, es sind sehr gute Gespräche herausgekommen. Der Anklang bei uns in der Pfarre war spürbar und erlebbar. Es war ein sehr guter Impuls. Jetzt hoffe ich auf weitere Impulse, dass die Kirche in Zukunft wieder näher beim Volk ist.“ Die Ergebnisse der Umfrage werden derzeit im Vatikan ausgearbeitet und schon im Vorfeld den Teilnehmern der Bischofssynode zur Verfügung gestellt.
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