ein Problem in den nächsten Jahren
Pflegedienst ist am Limit

Bewohnerin Freia Koch mit Pflegeassistenten Manfred Schnötzinger im Retzer Pflege und Betreuungszentrum | Foto: PBZ Retz
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  • Bewohnerin Freia Koch mit Pflegeassistenten Manfred Schnötzinger im Retzer Pflege und Betreuungszentrum
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  • hochgeladen von Daniel Arbes

In Österreich werden laut einer Studie im Jahr 2050 bis zu 750.000 Menschen pflegebedürftig sein, was mit Sicherheit ein massives Problem darstellt. Derzeit sind es rund 450.000 Menschen im Land, die auf Hilfe von Pflegekräften angewiesen sind.
Karoline Arbes, die bei der mobilen Pflege im Bezirk tätig ist, über ihren Beruf: „Man bekommt viel zurück von den dankbaren, älteren Leuten und es macht einfach irrsinnig Spaß, mit Menschen zu arbeiten.“ Die Bundesregierung nimmt sich aktuell dem Problem des Fachkräftemangels an und sucht nach passenden Maßnahmen. Im Jahr 2025 werden laut einer Studie fast 1.600 Pflegekräfte fehlen. Deshalb soll bis Ende des Jahres 2019 mit den betroffenen Pflegeinstitutionen ein Konzept ausgearbeitet werden, um Maßnahmen zur langfristigen Finanzierung der Pflege festzulegen.
Es wird betont, dass die Pflege daheim eher forciert werden soll, als die stationäre in einem Pflegeheim. Auch die Ausweitung des freiwilligen sozialen Jahres wird angedacht, um viele junge Leute für den Pflegeberuf zu motivieren. Langfristig soll diese Berufsgruppe um vieles attraktiver gemacht werden. Ebenfalls wird eine Erhöhung des Pflegegelds ab Stufe 4 für jene Menschen, welche mehr als 160 Stunden Betreuung pro Monat benötigen, ab dem Jahr 2020 erhöht. Kostenpunkt: 16 Millionen Euro.
Die Bezirksblätter haben bei Heimleiter des Pflege- und Betreuungszentrums (PBZ) in Retz Horst Winkler nachgefragt wie die aktuelle Lage bei den Pflegebedürftigen ist. "In den letzten Monaten ist ein kleiner Anstieg erkennbar. Durch die gute Zusammenarbeit mit den mobilen Pflegediensten sowie den Einrichtungen für Pflegebedürftige wie in Eggenburg, Hollabrunn oder Mistelbach können hier auch bezirksübergreifende Lösungen geschaffen werden. Aktuell beträgt die Wartezeit für einen fixen Platz im Heim zwei Monate, wenn es sehr dringend ist, bekommt man sofort einen Platz. Auch bei Tagespflege oder Pflege für eine bestimmte Zeit ist man in Retz sehr flexibel.“ betont Winkler.

Wir sind am Limit

Bei den Mitarbeitern konnte Winkler vor allem in den letzten sechs bis neun Monaten Engpässe feststellen. Der Bedarf kann gerade noch gestemmt werden. „Wir sind am Limit.“, stellt er fest. „Viel passiert bei uns über Mundpropaganda der Mitarbeiter selbst. Früher hatten wir für ein Jobangebot mehr als fünf Bewerber. Jetzt ist es genau umgekehrt. Traurig aber wahr“, meint der Heimleiter.
Jährlich bieten das PBZ in Retz bis zu 12 Praktikumplätze, welche vor allem den Jugendlichen der Beruf schmackhaft gemacht werden soll. Auch im Bereich Weiterbildung haben die Mitarbeiter im Pflegeheim viele Möglichkeiten und Alternativen.
Das derzeitige Problem des Personalmangels in den Pflegeberufen, sei es in Krankenhäusern, in der mobilen Pflege oder in anderen Pflegeinstitutionen, wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht gelöst werden. Alle Institutionen wünschen sich ein qualifiziertes Pflegepersonal, das jedoch nicht auf den Arbeitsmarkt zu finden ist.

Bewohnerin Freia Koch mit Pflegeassistenten Manfred Schnötzinger im Retzer Pflege und Betreuungszentrum | Foto: PBZ Retz
Bewohnerin Freia Koch mit Pflegeassistenten Manfred Schnötzinger im Retzer Pflege und Betreuungszentrum | Foto: PBZ Retz

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