Schicksalsschlag in Aspersdorf: Alles verloren nach Gas-Explosion
Fünf Tage nach der Gasexplosion in Aspersdorf sprachen wir mit Franz Artner über die wahren Fakten hinter dem Unglück des Trafikanten.
ASPERSDORF (ag). Durch ein Gasleck explodierte das Haus des Hollabrunner Trafikanten Franz Artner vor mittlerweile zwei Wochen. Seine Lebensgefährtin Silvia, Hund Freddy und Kater Pauli befanden sich im Haus. Seine Partnerin erlitt dabei schwerste Verbrennungen 2. Grades B. Er selbst und der 6-jährige Sohn Franz befanden sich in Hollabrunn. Weil Medien vieles falsch berichteten, erzählte Franz Artner die ganze Geschichte der Mitarbeiterin der Bezirksblätter Hollabrunn, Alexandra Goll.
Bezirksblätter: „Zuerst einmal - wie geht es Ihrer Partnerin?“
Artner: „Zuerst wurde sie in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Jetzt gerade (Montag-Vormittag)wird sie operiert. Sie erhält an Händen und am Rücken Hauttransplantationen.“
BB: „Wie geht es den Tieren?“
Artner: „Freddy erlitt Verbrennungen und eine Verletzung an der Hinterpfote. Kater Pauli brach sich die Vorderpfote und erlitt ebenfalls Verbrennungen.“
BB: „Was geschah am Unglückstag laut Aussagen Ihrer Lebensgefährtin?“
Artner: „Meine Partnerin fuhr um ca. 9.15 Uhr nach Hause, um für den Hund etwas zu kochen. Sie wollte das Ceranfeld aufdrehen. Nachdem es nicht funktionierte, drückte sie noch einmal. Dann kam schon die Decke runter. Der Kater befand sich im Wohnzimmer und der Hund vermutlich auf seinem Lieblingsplatz im 1. Stock. Sie rannte raus, sah dass es brannte und lief noch einmal ins Haus, weil sie die Tiere retten wollte. Sie fand aber nur den schreienden Kater. Um 9:54 Uhr rief mich Silvia an und schrie ins Telefon, das Haus sei explodiert und sie findet den Hund nicht. Ich fuhr sofort los. Die Fahrt dauerte ewig. Ich nahm nicht an, dass es so dramatisch war, bis ich näher kam. Freddy kam einstweilen vom Haus rausgelaufen und ich brachte ihn gleich ins Auto. Ich sah noch kurz meine Frau, als sie vom Notarzt versorgt wurde und rief ihr zu, dass Freddy, ihr „Scheisserl“, lebt. Das war zu dem Zeitpunkt ihre größte Sorge. Sie sprach von 2 Detonationen.“
BB: „Was geschah einige Tage zuvor?“
Artner: „Am Sonntag zuvor, ich war gerade im Badezimmer im 1. Stock, hörte ich ein lautes Geräusch und dachte, Silvia ist etwas in der Küche runtergefallen. Doch es kam durch das Einschalten des Ceranfeldes zu einem Knall und die darunter liegenden Schubladen sind ausgefahren. Es roch nach geschmolzenem Plastik. Persönlich dachte ich an einen Kurzschluss bzw. einen Defekt des Ceranfeldes, aber nicht an Gas, eben weil wir keines haben. Damals entschieden wir uns bewusst und gerade wegen der Risiken gegen Gas. Dabei fiel nicht einmal der FI raus.“
BB: „Führten Sie in letzter Zeit Grabungsarbeiten durch?“
Artner: „2012 hat der Hausbau begonnen und wir pflasterten 2013 vor dem Haus. Danach gab es keine Grabungsarbeiten mehr.“
BB: „Nahmen Sie oder Ihre Partnerin Gasgeruch wahr?“
Artner: „Nie! Experten meinten, dass eventuell das Erdreich den Geruch filterte. In der Nähe gab es vor Jahren ebenfalls Gasaustritt. Da im Vorgarten nichts gewachsen ist, kam man drauf.“
BB: „Was sagen Sie zu dem Spendenaufruf?“
Artner: „Ich bin überwältigt und sehr dankbar, aber es ist ein äußerst ungewöhnliches Gefühl für mich. Viele Leute spendeten sofort Spielsachen für meinen Sohn, und die Tierklinik verlangte nichts für die Behandlung unserer Tiere.“
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