Mehr Jugendliche arbeitslos
Hollabrunn: Corona raubt Jugendlichen die Zukunftschancen
62,6 % mehr Arbeitslose unter 25 Jahren gibt es im Vergleich zum Mai 2019. SPÖ fordert Steuerreform noch im Juli.
BEZIRK HOLLABRUNN. Auch wenn sich die Arbeitslosenzahlen im Bezirk Hollabrunn gegenüber dem Vormonat leicht verbessert haben, sieht der Vergleichmit Mai 2019 immer noch sehr dramatisch aus. Vor allem bei den Jugendlichen ist eine Steigerung von 62,6 Prozent bei den Jobsuchenden
zu verzeichnen. Dazu kommt, dass derzeit viel zu wenige Lehrlinge aufgenommen werden, da viele Betriebe momentan
andere Sorgen haben, als die Ausbildung der Jugendlichen.
„Das können und dürfen wir so nicht hinnehmen. Es braucht dringend eine Jugend-Beschäftigungsinitiative und verstärkte Anreizean die Betriebe, wieder mehr Lehrlinge aufzunehmen“, sagt der Hollabrunner SPÖ-Vorsitzende Richard Pregler. „Wir müssen
alles tun, um den jungen Menschen einen Start ins Berufsleben zu ermöglichen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.“
Ähnlich schlimm wie bei den jungen Leuten sehen die Zahlen der 25- bis 50-Jährigen aus: Hier gab es im Bezirk Hollabrunn imVergleich mit dem Mai des Vorjahres eine Steigerung von 68,7 % bei den Arbeitslosen. Und auch die Generation 50+ sieht derzeit
wenig Licht am Horizont (absolute Zahlen siehe Tabelle unten).
„Hier könnte das Vorantreiben wichtiger Projekte wie der zweigleisige Ausbau der Nordwestbahn oder der Ausbau der Weinviertel-Schnellstraße rasch zahlreiche für unsere Region so wichtige Arbeitsplätze schaffen“, ist Bezirksvorsitzender Richard Pregler
überzeugt. „Doch auch das Pendeln muss beschleunigt und das 1-2-3-Ticket eingeführt werden, damit die Menschen aus unserer
Region einen leichteren Zugang zu Arbeitsplätzen z.B. in Wien bekommen.“
Dem schließt sich auch Landesparteivorsitzener LHStv. Franz Schnabl an und bringt den Ausbau des 5-G-Netzes ins Spiel: „Daswürde die Wirtschaft ankurbeln und auch für eine Beschleunigung der Online-Möglichkeiten im Bezirk Hollabrunn sorgen, wo
derzeit noch vielerorts www nichts anderes bedeutet, als weltweites warten. Die richtig große Krise steht uns aber noch bevor. Wir rechnen mit 10 bis 15 % Wirtschaftsleistungseinbruch, das wären 1 Million
Arbeitslose am 1. Dezember 2020 - also doppelt zu viele wie derzeit. Und viele in der Corona-Krise gekündigte Menschen würden
ab Herbst nicht einmal mehr Arbeitslosengeld bekommen und müssten um Mindestsicherung ansuchen. Hier muss man schnellstens
gegensteuern“, so Franz Schnabl.
Die SPNÖ fordert daher eine Steuerreform noch im Juli, Konjunkturprogramme in ALLEN Sparten und 1.700 netto steuerfrei, weil die
Kleinen nicht draufzahlen dürfen und hier ohnedies jeder Euro wieder in Umlauf gebracht werden würde, was letztlich auch gut
für die Wirtschaft wäre.
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