Hollabrunner Kandidatin
SPÖ Frauen aus Niederösterreich starten in den Wahlkampf
Ybbs/Hollabrunn (mh). Grundsätzlich ist ein Wahlkampf eine furchtbar langweilige Sache, die man als Kandidat irgendwie hinter sich bringen muss.
Umso wichtiger ist es für die Parteien, ihre Leute zu motivieren. So geschehen in Ybbs/Donau mit der Hollabrunner Kandidatin Elke Stifter.
Ein Fest für die Frauen
Männer waren deutlich in der Unterzahl an diesem Abend. Europaparlamentsabgeordneter Günther Sidl, der Ybbser Bürgermeister Alois Schroll waren hier die bekanntesten Gesichter. Ansonsten waren, bis auf wenige Ausnahmen, alle Kandidatinnen der SPÖ Nieder- und Oberösterreich auf dem Fest versammelt. Unterstützung für die Neulinge unter ihnen gab es von den ehemaligen Ministerinnen Sonja Hammerschmid und Gabi Heinisch-Hosek.
Motivationsprofi Rendi-Wagner
Der unangefochtene Star des Abends war aber Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner. Sie verstand es, ihre Kolleginnen mit auf die Reise in den Wahlkampf zu nehmen und das Feuer für die kommenden Wochen zu entfachen.
Inhaltlich die bekannten Themen angesprochen
Neue Ankündigungen gab es keine. Rendi-Wagner setzt in diesem Wahlkampf auf die Kernkompetenzen der SPÖ: Soziales, Familie, Arbeit, Einkommen, Ausbildung, öffentlicher Verkehr und nicht wie in anderen Parteien auf die Einführung einer ziellos gerichteten CO2 Steuer (Abgabe) oder auf das schon x-fach durch gespulte und ausgelutschte Thema Migration. Keinerlei Bekenntnis zu populistischen Fleischverboten und Verteuerungen, die eine vermeintliche Reduktion des natürlichen Atmosphärengases CO2 erzwingen sollen.
Hollabrunn und seine Themen
Für Elke Stifter, die Hollabrunner Bezirkslisten Zweite, ist klar, für welche Themen sie sich besonders einsetzt. Ganz klar an Erster Stelle steht für sie der öffentliche Verkehr, der in ihren Augen ein Witz im Bezirk darstellt. Zu teuer, zu dünn gesät und zu Fehler anfällig, was wiederum für die Nutzer massive Verspätungen zur Folge haben kann. Hier spricht sie direkt den zweigleisigen Ausbau der Bahn bis Hollabrunn und der Taktverdichtung, sowie den Anschluss mit dem Bus, auch über das Wochenende bis in die abseits gelegenen Gemeinden an. Auch ist sie eine Verfechterin des 1-2-3 Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel.
Nachgeschenkt
Aus der Beobachtung und viel aussagekräftiger, durch Gespräche mit manchen SPÖ Funktionären kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die instabilen Zeiten des letzten Jahres, innerhalb der Sozialdemokraten nun Geschichte sind. Dies wurde wohl auch mit vielen innerparteilichen Kompromissen und Versprechungen erkauft. Hört man nun auf diese Stimmen, wird einem klar, dass in einer möglichen Koalitionsvariante mit der Kurz ÖVP, diese für die Volkspartei nicht billig wird. Mit einem Kanzler Kurz werden die Hürden, wie die Abschaffung des 12 Stunden Tages oder einer für die Wirtschaft teureren Ersatzlösung, hoch gelegt. Eine Koalition ohne einen Sebastian Kurz an der Spitze der Regierung käme die Volkspartei deutlich billiger, wären die Sozialdemokraten hier in einer höheren Verhandlungsbereitschaft und dazu bereit, mehr Kompromisse einzugehen. Einer Regierungsvereinbarung mit der Hofer/Kickl FPÖ erteilen sie durchgehend eine klare Absage. Von den NEOS trennen sie Welten und damit scheiden sich hier die Geister und damit auch eine Koalitionsmöglichkeit. Mit den Grünen, sollten diese den Wiedereinzug in das Parlament schaffen, könnte es nach Wiener Vorbild gehen, lediglich in Detailpunkten liegen hier die Unterschiede. Für die Roten ist aber Fakt, dass wenn sich die Grünen in ein instabiles Koalitionsexperiment mit den Türkisen und den Pinken stürzen, wird das unweigerlich Konsequenzen in Wien haben. Für Spannung und Unterhaltung ist also in diesem Wahlkampf und in der Zeit der Regierungsbildung reichlich gesorgt.
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