Drogenmissbrauch im Bezirk Hollabrunn: "Konsumenten werden immer jünger"

Leider bleibt es bei vielen DrogenkonsumentInnen nicht nur beim Haschisch. Crystal Meth ist weitaus gefährlicher.Foto: Archiv
  • Leider bleibt es bei vielen DrogenkonsumentInnen nicht nur beim Haschisch. Crystal Meth ist weitaus gefährlicher.Foto: Archiv
  • hochgeladen von Alexandra Goll

(ae). In St. Pölten flog in der Vorwoche ein Dealer auf, der 12-Jährige mit Drogen versorgt hatte. Längst haben Cannabiskraut, Crystal Meth, Ecstasy und Co. auch die entlegensten Gebiete des Landes erreicht. Die KonsumentInnen sind teils Jugendliche. Die Bezirksblätter haben bei Fahndern, dem Amtsarzt und Schulen nachgefragt, wie groß das Problem im Bezirk Hollabrunn ist.
Amtsarzt Dr. Stefan Rogner beruhigt gleich am Anfang: „Der Bezirk ist nicht sehr drogenanfällig.“ 2015 gab es 122 polizeiliche Anzeigen wegen Drogenkonsums bei der Bezirkshauptmannschaft, 2014 waren es 103 Fälle. Der jüngste erwischte Drogenkonsument im Vorjahr war erst 14 Jahre alt, 2014 war ein 17-Jähriger der Jüngste. Zu der Art der Drogen, die im Bezirk verwendet werden, sagt Rogner: „Haschisch, Marihuana und Crystal Meth, das vor allem aus Tschechien zu uns kommt. Vor Jahren gab es einmal eine Heroinszene, die hat sich aber zum Glück nicht lange gehalten.“ Bei der Polizei ist die Zahl der Anzeigen wegen Drogenmissbrauchs oder -handels etwas höher als bei der BH. So wurden 2015 123, 2014 sogar 191 Fälle registriert. Den Unterschied in den Zahlen erklärt der Kriminalreferent des Bezirks, Chefinspektor Wolfgang Strobl: „Die BH bekommt von uns nur Anzeigen von Personen, die ihren Hauptwohnsitz im Bezirk haben. Andererseits werden bei der BH DrogenkonsumentInnen angezeigt, die bei uns nicht vorkommen. So werden zum Beispiel bei der Tauglichkeitsuntersuchung des Bundesheeres immer wieder welche erwischt, die Drogen konsumiert haben.“

„Große Fische" sind eher selten

Die von der Polizei angezeigten Fälle betreffen zum größten Teil DrogenkonsumentInnen und Dealer, die mit geringen Mengen handeln. Größere Fische gehen seltener ins Netz. „Wir erwischen weniger als 10 größere Dealer pro Jahr im Bezirk“, sagt Strobl. Er sieht insgesamt auch kein besonderes Drogenproblem. „Es gibt keine Zahlen, die bedenklich werden. Und wir haben kein Problem mit harten Drogen wie Heroin. Das hat sich in den letzten Jahren gebessert.“ Was Strobl auch auf die Aufklärungsarbeit an den Schulen zurückführt. Ähnlich sieht es auch Walter Fallheier, Lehrer an der Neuen Mittelschule in Retz: „Mir ist kein Drogenfall unter Pflichtschülern an unserer Schule bekannt. Und Direktor Willi Ostap (Zellerndorf) meint: „Die Gefahr ist nicht zu unterschätzen, deshalb wird bei uns Drogenprävention von der Polizei oder externen Referenten durchgeführt.“

Zur Sache:

Die Modedroge Crystal Meth, die vor allem in Tschechien angeboten wird, ist alles andere als harmlos. An Nebenwirkungen sind unter anderem Schwächung des Immunsystems, Magengeschwüre, Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen und Wahnvorstellungen bekannt. Bei häufigem Konsum können auch Nierenschäden, Zersetzung von Mund- und Nasenschleimhaut, Zahnausfall und Psychosen auftreten.

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