Pizzeria - Bomber vor Gericht
Nach dem explosionsartigen Brand in der "Palace Pizzeria" am 13. März 2017 stehen zehn Männer vor Gericht.
HOLLABRUNN/WIEN (mr). Wie berichtet ereignete sich am 13.3.2017 um ca. 2 Uhr eine gewaltige Detonation in der Hollabrunner Theodor Körner Gasse. Tatmotiv: VersicherungsbetrugNach der Anklage haben zwei Tschetschenen im Auftrag der Betreiber des Lokales "Palace Pizzeria" einen Brand gelegt, wobei es durch das im Lokal ausgeschüttete Benzin zu einer mächtigen Explosion kam, bei der einer der Feuerteufel schwer verletzt wurde - er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und Knochenbrüche am gesamten Körper. Der zweite Täter trug nur leichte Verletzungen davon. Weitere Personenschäden gab es wegen der nächtlichen Stunde glücklicherweise nicht.
Enorme SachschädenDer im Lokalbereich ausgelöste Brand führte zur vollständigen Vernichtung der Inneneinrichtung der Pizzeria. Durch die Wucht der Explosion wurde auch das Portal des Lokales sowie des benachbarten Fahrradgeschäftes aus der Verankerung gerissen, mehrere vor dem Haus geparkte Fahrzeuge wurden beschädigt, darüber hinaus steckten in den Fassaden der gegenüberliegenden Häuser Glassplitter.
Die geständigen Haupttäter versicherten glaubhaft, dass die Explosion ungeplant zustande kam und die Betreiber "nur einen kleinen Brand" bestellt hätten.
Strafverfahren läuft in Wien
Das Schöffenverfahren findet nicht am Landesgericht Korneuburg, sondern am Landesgericht für Strafsachen Wien statt. Prominente Vorsitzende des Senates ist die ehemalige Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, auch bekannt als Vorsitzende im Schöffenverfahren gegen Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner.
Letzte Woche wurde an drei Tagen verhandelt, sämtliche Angeklagten wurden zum Komplex Brandstiftung vernommen. Während sich die unmittelbaren Täter geständig verantworteten, belasteten sich die beiden Lokalbetreiber zunächst wechselseitig.
Auch Erpressung angeklagtIn diesem Verfahren geht es aber nicht nur um Brandstiftung und Versicherungsbetrug, sondern auch um schwere Erpressung, weil mitangeklagte Tschetschenen den Lokalbetreiber unter Androhung seiner Tötung zur Übergabe von 150.000 Euro zu nötigen versucht haben sollen. Mit einem Urteil ist erst im April zu rechnen.
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