Spargel-Erntehelfer Mangelware

Alois und Birgit Greilinger bauen schon seit 18 Jahren Spargel an. Trotz einiger Absagen hat es heuer mit den Ernteheflern noch geklappt.       Foto: jm
  • Alois und Birgit Greilinger bauen schon seit 18 Jahren Spargel an. Trotz einiger Absagen hat es heuer mit den Ernteheflern noch geklappt. Foto: jm
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BEZIRK (jm). In der heimischen Landwirtschaft fehlen derzeit bis zu 350 Erntehelfer. Die Saisonarbeitskräfte, die vorwiegend aus Osteuropa kommen, sind nun in Nachbarländern wie Deutschland tätig, weil sie dort mehr Geld verdienen. Prekär ist die Lage derzeit aber vor allem bei den Spargelbauern.Erntehelfer kommen nicht mehr

Stammleute ausgeblieben

Spargelbauer Alois Greilinger aus Grund hatte in den letzten Jahren rund zwölf Erntehelfer auf seinen sechs Hektar großen Spargelfeldern. „Sie sind jedes Jahr verlässlich aus Polen und Rumänien gekommen, aber heuer sind die Polen ausgeblieben, das waren die Stammleute.“
Als Gründe nennt er die Vollbeschäftigung in Polen und die Anhebung des Mindestlohns in Deutschland. „Bei uns bekommen Erntehelfer 6,30 Euro Stundenlohn, in Deutschland erhalten sie 9,10 Euro“, so Greilinger.

Quartier gratis

Heuer hat der Spargelbauer aus Grund Erntehelfer aus Rumänien für etwa acht Wochen einquartiert. „Sie haben auch eine Küche und können sich selbst versorgen. Das Quartier sowie Kartoffel oder Zwiebel bekommen sie gratis.“ Einige Erntehelfer aus Tschechien kommen tageweise und sie erhalten einen Fahrtkostenzuschuss.

AMS: Bitte Bedarf melden

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Die Landwirtschaftskammer und das AMS planen Maßnahmen, um Asylberechtigte auszubilden und in die Landwirtschaft zu bekommen. „Der erste Schritt muss aber sein, dass uns die Landwirte ihren Bedarf an Erntehelfern melden“, erklärt AMS-Chef Josef Mukstadt im Gespräch mit den Bezirksblättern. Im Bezirk gäbe es etwa 15 anerkannte Flüchtlinge, die unter Umständen als Erntehelfer eingesetzt werden könnten. „An erster Stelle steht bei den Asylberechtigten das Erlernen der Sprache. Weiters muss die Transportfrage gelöst werden, da sie in verschiedenen Orten des Bezirkes wohnen“, so Mukstadt. Nicht zuletzt müssten bei der Unterbringung dieser Erntehelfer auch die verschiedenen Nationalitäten berücksichtigt werden.

Bedarf steigend

Kritisch beschreibt Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, die Situation der Spargelbauern. „Wir verlieren gute Leute in die Bauwirtschaft und nach Deutschland. Jetzt haben wir in Niederösterreich ganz sicher einen offenen Bedarf von 250 bis 350 Personen, und es kann sehr rasch noch mehr werden.“

Knackpunkt Lohnnebenkosten?

Warum man in Deutschland den Mindestlohn auf 9,10 Euro hinaufsetzen konnte, dafür hatten die befragten Entscheidungsträger noch keine Erklärung. Inoffiziell heißt es, in Deutschland seien die Lohnnebenkosten wesentlich geringer und den Erntehelfern bleibt netto mehr übrig.

Zur Sache:

Die Landwirtschaftskammer möchte nun Erntehelfer aus anderen Ländern, z. B. aus der Ukraine werben. Dazu müsste aber die Bundesregierung das Kontingent erweitern.
• Für ein Kilogramm Spargel bekommt Alois Greilinger, Spargelbauer in Grund, je nach Qualität und Sortierung zwischen vier und zehn Euro.
• Die Spargelernte dauert etwa acht Wochen. Zwölf Erntehelfer sind auf den sechs Hektar großen Spargelfeldern im Einsatz.
• Erntehelfer erhalten in Österreich 6,30 Euro Stundenlohn, in Deutschland bekommen sie 9,10 Euro. Alois Greilinger sieht darin eine Wettbewerbsverzerrung.

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