Rauchen ab 18 gilt ab 1. 1. 2019
Jugendlandesräte einigten sich auf Anhebung des Schutzalters für Rauchen & Alkohol per 1. 1. 2019.
BEZIRK (jm). Bei der Konferenz der Jugendlandesräte in Tirol haben sich alle Bundesländer auf eine Anhebung des Schutzalters für Tabak- und Alkoholkonsum von 16 auf 18 Jahre geeinigt. Nur Oberösterreich schert künftig bei den Ausgehzeiten für Jugendliche aus.
Schutzalter & Prävention
Der stellvertretende Landesobmann der JVP NÖ und Bezirksobmann Florian Hinteregger (Sitzendorf) steht voll hinter den beschlossenen Maßnahmen, die ab 1.1.2019 in Kraft treten werden: „Ich halte es als Nichtraucher für den richtigen Schritt, Tabakwaren und verwandte Erzeugnisse Personen unter 18 Jahren zu verbieten. Ziel muss es aber sein, die Prävention zu forcieren“, so Hinteregger.
Auch das Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn sich Jugendliche unter 18 Jahren darin befinden, begrüßt der Bezirksobmann: „Diese Regelung gilt ab 1. Mai und sichert die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.“
Für mehr Aufklärung und Prävention in den Schulen plädiert auch LAbg. Georg Ecker (GRÜNE), der allerdings eine Anhebung des Schutzalters ablehnt. Für ihn ist es nicht verständlich, dass Jugendliche mit 16 wählen, aber erst mit 18 rauchen dürfen. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) bezeichnete die Einigung als „jugend- und gesundheitspolitischen Meilenstein“. „Sämtliche Studien belegen, dass ein höheres Einstiegsalter beim Rauchen und beim Alkohol positive Folgen für die Gesundheit hat. Ein höheres Rauch-Mindestsalter bewirkt darüber hinaus eine allgemeine Verringerung der Raucherzahlen“, so Teschl-Hofmeister. Eine Studie aus Deutschland gibt der Landesrätin recht: Dort soll sich der Raucheranteil bei Jugendlichen nach der Einführung strengerer Gesetze halbiert haben.
Ausgehzeiten und Alkohol
Jugendliche bis 14 Jahre dürfen in Zukunft bis 23.00 Uhr ausbleiben, zwischen 14 und 16 Jahre bis 1.00 Uhr. Ab 16 Jahren gibt es keine Grenzen mehr. Hochprozentige alkoholische Getränke sind mit 1. 1. 2019 erst ab 18 Jahren erlaubt, Alkohol wie Bier oder Wein bleibt auch künftig ab 16 gestattet.
„Europameister“ im Rauchen
Österreichs Jugendliche sind „Europameister“ im Rauchen. Das ist kein Zufall, denn bei der Umsetzung gesetzlicher Tabakkontrolle wie etwa Rauchverbote im öffentlichen Raum belegt Österreich europaweit den letzten Platz. Nirgendwo sonst greifen 12- bis 18-Jährige häufiger zur Zigarette. 27 Prozent bezeichnen sich der Statistik Austria zufolge als „aktive Raucher“, rauchen also täglich mindestens eine Zigarette – Mädchen im Übrigen mit 29 Prozent noch häufiger als Buben (25 Prozent). Der Schnitt in Europa liegt bei 16 Prozent.
Zur Sache:
Jugendschutz (Rauchen, Spirituosen, Alkohol) neu ab 1.1.2019:
• Ab 1.5.2018: Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn sich darin Personen unter 18 Jahren befinden.
• Österreichs Jugendliche sind „Europameister“ im Rauchen! 27 Prozent der österreichischen Jugendlichen (zwischen zwölf und 18 Jahren) bezeichnen sich der Statistik Austria zufolge als „aktive Raucher“, rauchen also täglich mindestens eine Zigarette – Mädchen im Übrigen mit 29 % noch häufiger als Buben (25 %). Europaschnitt 16 Prozent.
• Österreich ist Kontroll-Schlusslicht.
Die „Tobacco Control Scale“ ist ein Indikator, der die Umsetzung gesetzlicher Tabakkontrolle misst. Also Faktoren wie die Höhe der Steuern auf Tabakprodukte, Rauchverbote im öffentlichen Raum, Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung, Werbe- und Marketingverbote, Warnhinweise auf Tabakprodukten und Entwöhnangebote für Raucher. Hier liegt Österreich an letzter Stelle.
• Schädliche Einflüsse: Rauchende Eltern, Restaurants, in denen Jugendliche Erwachsene rauchen sehen, fehlende Hinweise auf die Risiken schon in der Schule – hier müsste unsere Gesellschaft viel mehr Vorbildwirkung einnehmen.
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