Schwache Erträge, gute Qualität
Beim Erntegespräch 2017 in Korneuburg wurde die Situation der Landwirte in Zahlen dargestellt.
BEZIRK. Bei einem gemeinsamen Erntegespräch für die Bezirke Hollabrunn, Korneuburg und Tulln nahmen für den Bezirk Hollabrunn LAbg. Richard Hogl, der Leiter der Abteilung Landwirtschaftsförderung in der NÖ Landesregierung Ernest Reisinger, der Pflanzenbaureferent der LWK Günther Rohrer, BBKO Friedrich Schechtner, LKR Liane Bauer, Kammerobmann-Stv. Leopold Krammer, Kammersekretär Gerald Patschka, Pflanzenbauausschussvorsitzender Franz Satzinger sowie die Vertreter des Raiffeisen Lagerhauses Hollabrunn-Horn Obmann Johann Rohringer und Geschäftsführer Edwin Vorhemus teil. Nach den Grußworten vom organisierenden Kammerobmann aus Korneuburg Johannes Weinhappel referierten der Vorsitzende des Getreidebeirates in der Agrarmarkt Austria und der Pflanzenbauausschussvorsitzende der Österreichischen Landwirtschaftskammer Präsident ÖkR Franz-Stephan Hautzinger zur aktuellen agrarpolitischen Situation am Getreidesektor. Anschließend gaben der für pflanzliche Produkte zuständige Bereichsleiter in der Agrarmarkt Austria Ing. Christian Gessl und die Vertreter der Raiffeisen-Ware Austria bzw. der Lagerhäuser und des privaten Landhandels einen Überblick über die Vermarktungssituation. Interessante Referate
Pflanzenbauberater der einzelnen Kammern berichteten über die Ertragslage und die heuer um rund ein Drittel schwächeren Getreideerträge gegenüber einem Durchschnittsjahr, welche aufgrund des mangelnden Regens in der Hauptvegetationszeit zustande kamen bzw. die im Großen und Ganzen gute Qualtitätssituation des Getreides.
Ca. 7.000 Schadensfälle
Zu der Witterungssituation nahm der Vertreter der Österreichischen Hagelversicherung Landesdirektor Ing. Josef Kaltenböck Stellung. So gab es heuer bereits rund 2.000 Schadensfälle bei Hagel, 3.500 – 4.000 Schadensfälle bei Dürre im Getreide (!) und 1.300 Schadensfälle bei Frost im Wein- und Obstbau in Österreich zu verzeichnen.
Unterschiedliche Ernte
Im Bezirk Hollabrunn verzeichnet man eine sehr unterdurchschnittliche Ernte, wobei ein deutliches „Nord-Süd-Gefälle“ in der Ertragssituation zu verzeichnen ist.
Im Großraum Schmidatal – Retz – Pulkautal gab es am wenigsten Niederschläge und damit die schwächsten Ernteerträge beim Getreide. Beispielsweise wurden bei der AGES-Versuchsanlage in Großnondorf von 1.1.2017 bis 26.7.2017 nur 159 mm Niederschläge gemessen und davon kamen rund 30 mm nach der Getreideernte. In Normaljahren sind es 300 mm im selben Zeitraum.
Daher hatten die Extremgebiete im Bezirk weniger als die halben Erträge zu Normaljahren zu verzeichnen!
Zur Sache:
Österreichweite Fakten:Im Vorjahr wurden 3,4 Mio. Tonnen Getreide produziert, für 2017 erwartet man 2,7 Mio. Tonnen. Nicht überall war der Niederschlag so gering wie im Osten Österreichs.
Die Anbauflächen gingen bei Weizen um 20.000 ha zurück, die Körnermaisfläche stieg um 13.000 ha und die Sojabohnenflächen verzeichnen ein Plus von 15.000 ha. Die Roggenfläche reduzierte sich abermals und liegt bei rund 35.000 ha. Die Kürbisfläche halbierte sich auf rund 17.000 ha.
Die Bio-Getreideverarbeitung stieg um 16 Prozent an.
2016 wurden 6 Mio. Tonnen Getreide und Mais produziert.
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