Der Wald als Apotheke
Die Vielfalt an Kräutern in den heimischen Wäldern ist groß. Kräuterexpertin Eunike Grahofer gibt Tipps für Anfänger und verrät wirkungsvolle Hausmittel.
Für die Waldviertlerin Eunike Grahofer war es von Kindheit an eine Selbstverständlichkeit, Kräuter in die Speisen zu integrieren oder daraus diverse Hausmittel zuzubereiten. So haben es ihre Großmutter und Eltern gehandhabt. Im Laufe der Zeit hat sie ein breites Wissen über die natürlichen Helfer angesammelt und arbeitet zudem als Referentin bei der Bundesforstlichen Ausbildungsstätte für Wald in OÖ.
Beim Eigenanbau von Kräutern rät Eunike auf Samen höchster Qualität zu achten, für Anfänger empfiehlt sie bei einer Kräuterwanderung teilzunehmen. Hier werden Pflanzen gesammelt, wichtige Erkennungsmerkmale erklärt und ebenso deren Inhaltsstoffe sowie Verwendungsmöglichkeiten besprochen. Auch Pflanzenbestimmungsbücher können hilfreich sein.
Pflanzliche Helfer
Bereits jetzt zu finden ist der frische Spitzwegerich eine wertvolle Pflanze bei Erkältung und Husten. Er wirkt desinfizierend sowie abschwellend, weshalb er öfter bei kleinen Wunden oder Insektenstichen Anwendung findet. Auch als Gurgelwasser – 1 EL Spitzwegerichblätter, ¼ L heißes Wasser und 1 EL Apfelessig – erweist er bei Mundgeruch oder Halsschmerzen gute Dienste. In Einikes Küche hat er ebenso seinen fixen Platz: „Gemeinsam mit den jungen Brennnesseln und etwas Giersch mach ich daraus Spinat und Suppe.“
Tipps von der Kräuterexpertin
Eunikes momentaner Favorit ist der Tee aus Erdbeerblättern, der muskelentspannend und reinigend auf unsere Atemorgane wirkt.
Der Ehrenpreis zeigt sich vielfältig. „Aus seinen Blättern und Blüten kann ein entgiftender Tee gemacht werden, die Pflanzenteile können Aufstrichen, Salaten oder anderen Gerichten beigegeben werden. Seine Blätter wurden früher getrocknet und daraus Wundpuder gemacht und zur Behandlung schlecht heilender Wunden verwendet.“, weiß die Kräuterexpertin. Wer zu tief ins Glas geschaut und am nächsten Tag Kopfschmerzen hat, dem verschafft das Kauen von Ehrenpreisblättern ebenfalls Abhilfe.
Auch Grüne Chips sind im Handumdrehen fertig: Die Wildpflanzen einfach kurz in heißes Fett geben, abtropfen lassen und je nach Bedarf salzen.
Ein Entgiftungstrunk gelingt genauso ratzfatz. Dazu nimmt Eunike einen Krug mit einem Liter Wasser, gibt den Saft eine Zitrone, 3 – 4 Blätter Gundelrebe, 3 Blätter Minze plus 2 kleine Majoranpflanzen hinzu und lässt das Ganze über Nacht ziehen. Am Morgen fischt sie die Kräuterreste heraus und trinkt das gesunde Kräuterwasser.
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