Krise
Grundbuch oder Sparbuch? Mit Umfrage
Die Inflation frisst Ihr Geld – gestiegene Zinsen: Ausweg Betongold?
HORN. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist es von Bedeutung, das eigene Geld klug abzusichern. "Nach fast sieben, acht Jahren der Negativzinsen gibt es jetzt endlich wieder Zinsen für Sparbücher", betont Direktor Werner Scheidl, Raiffeisenbank Region WV Mitte.
Hohe Inflation
Hohe Inflation: "Bei einer Realverzinsung verdient nach wie vor der Kreditnehmer.
Beispiel: Inflation 9 %, ich zahle 4 % für den Kredit - eigentlich verdiene ich real 5 %. Umgekehrt, der Einleger hat einen Realverlust. Das Grundbuch ist nach wie vor eine interessante Alternative zu Sparbüchern, doch der richtige Mix ist das Um und Auf. Wenn ich ein Haus, ein Grundstück oder Gold kaufe, ist es ganz wichtig, dass ich eine Liquiditätsreserve auf der Seite habe. Und da eignet sich ein Sparbuch sehr gut, wenn ich Investitionen, div. Reparaturen habe oder ein Auto brauche.
Grundbuch ist eine Alternative, dass ich Geld anlege. Es ist bei uns nicht üblich, dass es diese klassischen Zinshäuser zum Vermieten gibt. Grundsätzlich ist die erste Prämisse, dass ich ein Eigenheim habe. Das ist aufgrund gesetzlicher Vorgaben erschwert worden. Das sind fixe Vorgaben, welche die Kreditinstitute haben und die zu berücksichtigen sind."
Kauf einer Immobilie zum Vermieten: "Es haben viele Leute Probleme, sich um eine Wohnung zu kümmern (Risiken - Mieter zahlt nicht, Wertverlust). Investition in Grund und Boden ist bei uns im Waldviertel immer gefragt und erfordert nicht soviel Arbeit wie eine Wohnung, bringt aber nicht so viele Einnahmen und viele sind ausgeschlossen. Wald ist dasselbe wie Wohnung - kostet viel Arbeit.
Bei Immobilien bin ich immer dafür, das war immer Thema, Vorsorgewohnungen usw.
Die Anlagepyramide sollte im Wesentlichen passen:
Man braucht liquide Mittel, damit ich nie in Schwierigkeiten komme. Da ist das Sparbuch nach wie vor interessant. Wenn ich meine großen Investitionen erledigt habe, ist der nächste Horizont auch, dass ich Gold und Immobilien entsprechend ins Auge fasse."
Wenn man in die richtigen Immobilien investiert, steigen sie von alleine im Wert und ein Totalverlust ist eher unwahrscheinlich.
"In Wien ist die Situation am Immobilienmarkt angespannt, da war ein extremer Boom. Bei uns war es nicht so stark, obwohl es die letzten Jahre auch spürbar gestiegen ist. In Wien werden die Preise jetzt leicht billiger und es geht noch etwas runter."
Kreditsituation: "Es ist derzeit eine eigenartige Situation. Wir haben eine inverse Zinskurve. Der Kredit ist auf 30 Jahre billiger als auf 2, 3 Jahre.
Aus heutiger Sicht wird das Ganze 2023 noch etwas ansteigen, dann stabil sein, ab 2026 wird ein leicht sinkendes Zinsniveau kommen. Aber auf das Zinsniveau der letzten Jahre kommen wir nicht zurück."
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