Initiative für Frauen
„Der positive Trend am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort, nun gilt es diesen Aufwärtstrend weiterhin zu nutzen,“ erklärt der Geschäftsstellenleiter des AMS Horn Ferdinand Schopp mit Blick auf die aktuellen Zahlen. Konkret sind im Bezirk Horn um 27,6 % weniger Personen auf Jobsuche als noch vor einem Jahr.
BEZIRK HORN. Laut AMS-Horn-Leiter Schopp profitieren alle Jobsuchende in der Region von dem Wirtschaftsaufschwung, obwohl geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen sind. „Frauen konnten den positiven Trend am Arbeitsmarkt etwas stärker nutzen als Männer. So reduzierte sich die Anzahl der beim AMS Horn arbeitslos gemeldeten Frauen im August im Vergleich zum Vorjahr um 35,0 Prozent, bei Männern um 20,2 Prozent.
Insgesamt haben seit Jahresbeginn 333 Frauen und 704 Männer, die beim AMS Horn arbeitslos gemeldet waren, wieder einen Job gefunden“, ergänzt der AMS Horn-Chef.
Frauen haben's schwieriger
Insgesamt sind Frauen am Arbeitsmarkt nach wie vor schlechter positioniert als Männer. Dieser Trend wurde zu Beginn der Corona-Krise noch verstärkt, da Frauen überdurchschnittlich oft ihren Arbeitsplatz verloren haben. „Trotz der positiven Entwicklung der letzten Monate lag die Arbeitslosenquote von Frauen im Bezirk Horn immer noch über der bei Männern“, beschreibt AMS-Geschäftsstellenleiter Ferdinand Schopp die Situation.
Niedriger entlohnt
Frauen sind darüber hinaus überdurchschnittlich oft in Teilzeit und in niedrig entlohnten Wirtschaftszweigen beschäftig mit erheblichen Auswirkungen auf den Arbeitslosengeldbezug bei Jobverlust und geringeren Pensionszahlungen im Alter. Laut Einkommensbericht des Rechnungshofes (2020) verdienen Niederösterreicherinnen um 36 Prozent weniger als ihre männlichen Landsleute. Selbst wenn sie vollzeitbeschäftigt sind, liegt das Jahresbruttoentgelt der Frauen um 14 Prozent unter dem der Männer. Deswegen hat das AMS seit Jahren das Ziel, Frauen in Relation stärker zu fördern als Männer. In diesem Jahr werden im AMS Niederösterreich daher knapp 52 Prozent der Fördergelder für Frauen verwendet, um die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt zu reduzieren.
Wiedereinsteigerinnen im Fokus
Frauen, die nach der Kinderbetreuung wieder in die Berufswelt zurückkehren möchten, stehen besonders im Fokus des AMS. Geschäftsstellenleiter Ferdinand Schopp verweist vor diesem Hintergrund darauf, dass Ende August immerhin 34 arbeitslos gemeldeten Frauen zu dieser Personengruppe der Wiedereinsteigerinnen zählen: „Frauen, die nach der Babypause den beruflichen Wiedereinstieg starten, stehen vor besonderen Herausforderung. Deswegen halten die Beraterinnen und Berater des AMS Horn für Frauen nach der Karenz besondere Angebote bereit und informieren über Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Möglichkeiten der Kinderbetreuung. So haben im Bezirk Horn seit Jahresbeginn bereits 55 Wiedereinsteigerinnen einen für Ihre Lebenssituation passenden Job gefunden.
Frauen in Handwerk und Technik
Das FiT-Programm „Frauen in Handwerk und Technik“ ist ein zentrales Förderelement des AMS, um Frauen eine berufliche Neuorientierung hin zu gut entlohnten Berufsfeldern zu ermöglichen. Absolventinnen einer handwerklich-technischen FiT-Ausbildung sind gefragte Mitarbeiterinnen und werden von Unternehmen gesucht. In den Arbeitsmarktbezirken der Region Waldviertel sind seit Jahresbeginn bereits 92 Frauen in einem der vier niederösterreichischen FiT-Zentren informiert, beraten und qualifiziert worden. 21 Frauen haben bereits die Ausbildung in einem der über 100 FiT-Berufe begonnen.
Die Schierigkeiten in Pandemiezeiten
In der sehr belastenden Zeit der Pandemie war die Beratung von arbeitslosen Frauen in den Frauenberatungszentren des AMS enorm wichtig, denn nicht vorhandene Kinderbetreuungsangebote oder das Home Schooling der Kinder erschwerten die Situation von jobsuchenden Frauen erheblich. Das Angebot wurde 2020 und ebenso 2021 bisher von den Frauen überaus positiv mit der Durchschnittsnote 1,17 bewertet. 46 Prozent der Frauen hatten nach Beratungsabschluss entweder einen Job oder sind in einer weiterführenden Ausbildung.
Frauen in "Männer"-Jobs
Die Firma Stark GmbH gab nun zwei Frauen die Möglichkeit in eher männerdominierten „Entsorgungsbereich“ ins Erwerbsleben einzusteigen bzw. wiedereinzusteigen. Firma Stark bildet nun erstmalig einen weiblichen Lehrling (Theresa Marvarics) zur Entsorgungs- und Recyclingfachkraft aus und nun wurde ebenfalls die erste weibliche Kraftfahrerin (Nicole Fürlinger) im Betrieb beschäftigt. Die beiden Firmenchefs schätzen die Arbeitsweisen von Frauen und beschäftigen am Standort Irnfritz 19 weibliche Mitarbeiterinnen – dies entspricht einen Frauenanteil im Betrieb von mehr als 20 Prozent.
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