Zahnarzt mit Pfefferspray gegen 79-jährigen Landwirt
Prozess am BG Horn: Mit zwei ungewöhnlichen Kontrahenten
Das hatte sich der 49-jährige Zahnarzt aus Kärnten anders vorgestellt: Ein paar Tage ausspannen im Waldviertel, fasten im Stift Pernegg, wandern in frischer Luft - und fotografieren. Ende der Geschichte: Das Erscheinen vor dem Richter.
PERNEGG (kn). Stilleben war das Thema. Der leidenschaftliche Hobbyfotograf widmete sich dabei dem Thema seines aktuellen Foto-Kurses „Was Menschen im Hintenaus so ablegen, ein Stilleben von Dingen, die von Mitbürgern in die Natur verfrachtet werden.“
So gelangte der Herr Doktor bei seiner Fotopirsch von Pernegg in ein weiteres kleines Dorf auf die Wiese von Herrn St. (vertreten durch Mag. Margit Metzl) und damit an den Falschen: „Verschwindn‘s sofort!“, soll St. den ungebetenen Besucher angebrüllt haben. „Warum reagierten Sie so heftig?“, wollte der Richter wissen. „Bei mir wurde vor einiger Zeit eingebrochen!“
Die typische Eskalation
Als der Urlauber nicht sofort reagierte, schien es, als wollte der Grundbesitzer dem Zahnarzt an die Gurgel. Minuten später verlagerte sich der Disput auf die Landstraße und wurde heftiger. Als der 79-jährige Ortsbewohnern ein abgestelltes Verkehrszeichen in einer vermeintlichen Drohgebärde aufhob, fühlte sich der Arzt ernstlich bedroht und sprühte dem Kontrahenten eine Ladung aus der Pfefferspraydose ins Gesicht.
Die Polizei am „Tatort“
Mit dem Auftauchen der Behörde wurde der Fall „aktenkundig“ und wurde vergangene Woche am Bezirksgericht Horn von Richter Michael Stickler verhandelt.
Nachdem die Opfer-Anwältin ein weiteres medizinisches Gutachten verlangte, war Richter Stickler gezwungen, das Verfahren zu vertagen.
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