Großer Zoff in kleinem Ort Pingendorf
Landwirt Manfred Bischinger fühlt sich von den Gemeindevertretern sekkiert. Es hagelt Anzeigen.
PINGENDORF. Man versuche ihm alles so beschwerlich wie möglich zu machen, sagt er.
Als Manfred Bischinger (52) heuer im April wieder eine Anzeige bekam, fiel ihm fast die Kaffeetasse aus der Hand. Die auf seinen Feldern gesammelten Steine werden in einem aufgelassenen Steinbruch zwischengelagert - seit 30 Jahren - jetzt soll er sie wegräumen. "Dass der Platz eigentumsrechtlich nicht richtig ist, ist mir bewusst", sagt er trotzig. "Aber auch andere lagern ihre Steinhaufen auf Gemeindegrund und die werden nicht aufgefordert, sie wegzuräumen." Deswegen gab es dort einen Disput mit einem Nebenerwerbsbauern. "Von ihrem Küchenfenster aus habe die Ortsvorsteherin auf 400 Meter Entfernung und 15 Meter linksseitig erkennen können, was dort passiert ist", schüttelt er lachend den Kopf. Sie hat den Disput bei der Polizei bestätigt. Jetzt hat er die Ortsvorsteherin wegen Falschaussage angezeigt.
Rutschig im Winter
Die Zufahrt von der Landstraße zu seinen Lagerhallen (175 m), wo er Stroh und Heu lagert, mit dem er u.a. die Spanische Hofreitschule seit zehn Jahren beliefert, wurde mit Wintersperre belegt, d. h. sie wird nicht gestreut. "Das würde das Budget der Gemeinde sprengen, heißt es", sagt er. "Obwohl ich 25 Jahre als Ortsparteiobmann Schnee geräumt habe - unentgeltlich. Dort ist es im Winter glatt." Begonnen haben die Diskrepanzen 2011. Es war eine Kanalanlage geplant, in diesem Jahr legte er seine Funktionen (Ortsvorsteher, Gemeinderat und Ortsparteiobmann) zurück. Die Ortsvorsteherin wurde Obfrau der neuen Abwassergenossenschaft und einer Trinkwassergenossenschaft. "Eine Offenlegung der Endabrechnung wurde nicht vorgelegt. Anzeigen, Verfahrenseinstellung. Das war der Anfang vom Streit mit dem Bürgermeister."
"Das ist Micky Maus-Kleinkram"
Bürgermeister Josef Spiegl: "Es gab Anzeigen wegen nichts. Alles wurde eingestellt. Was die Wintersperre anbelangt - wir haben ihm den Weg geräumt, aber nicht um 6 Uhr früh. Von der Volksanwaltschaft heißt es in diesem Falle auch: Kein Fehlverhalten. Was die Steinlagerung anbelangt: Die BH hat die Räumung vorgeschrieben, schon im Vorjahr. Er hat die Steine heuer wieder gelagert, dafür widerrechtlich Bäume auf Gemeindegrund umgeschnitten. Ich habe nichts gegen den Herrn Bischinger. Ich bin es aber leid, Verschiedenes durchsetzen zu müssen, weil es Gesetz ist - und es ist nicht verständlich, dass es dann persönlich ausgetragen wird."
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