Horn ist Silicon Valley von Österreich: Weltkonzern investiert 150 Millionen Dollar
„Neues Innovationsprojekt verbindet Kliniken und verbessert Patientenversorgung“.
Das Waldviertel ist erneut Schauplatz für Innovation und Zukunft. Gemeinsam mit dem US-Konzern General Electrics (GE) wurde an den vier Waldviertler Spitälern ein neues Radiologie-Kommunikationssystem aufgebaut, das erhebliche Vorteile für die Patienten bringt.
HORN. „In den vergangenen Jahren wurde ein Radiologie-Kommunikationssystem (PACS) entwickelt, das alle Kliniken im Waldviertel sowie Hollabrunn im Weinviertel und die Gesundheitsdienstleister in der radiologischen Diagnostik miteinander verbindet. In dem gemeinsamen Entwicklungsprojekt mit GE Healthcare und dem regionalen Technologielieferant Pansoma GmbH wurde ein Konzept der dezentralen Datenhaltung realisiert, das den Zugriff auf in der Region verteilte radiologische Untersuchungen eines Patienten ermöglicht, ohne Kopien von Studien zwischen den einzelnen Standorten zu versenden, oder zentrale Systeme zur Speicherung einzusetzen. Entwicklungsteams aus USA, Deutschland und Österreich realisierten diese Architektur zur Verbindung der einzelnen Teilnehmer und ermöglichen die vollautomatisierte Darstellung von regional verteilten Untersuchungsinformationen über Internet Streaming Verfahren bei gleichzeitiger strikter Einhaltung von Patientenschutzrechten. Die Waldviertler Spitäler zeigen damit, dass hier innovativ gearbeitet und Medizin auf Spitzenniveau geboten wird“, erklärt Landesrat Mag. Karl Wilfing.
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen an das Gesundheitssystem, wie dem Anstieg chronischer Krankheiten als Folge der alternden Bevölkerung, ist eine Lösung, die Produktivität und Behandlungsqualität durch die Vermeidung unnötiger Patiententransfers und Doppeluntersuchungen verbessern kann, besonders wichtig. „Die großen Herausforderungen im Gesundheitswesen brauchen innovative und praxistaugliche Lösungen. Effizienz und vor allem Patientennutzen und Patientensicherheit sind zwingende Gebote für moderne Gesundheitsdienstleister“, erläutert Dr. Andreas Reifschneider, Regionalmanager Waldviertel NÖ Landeskliniken-Holding, und führt weiter aus: „Nur durch die professionelle Partnerschaft zwischen Kliniken mit ihrem breiten Anwendungswissen und innovativen und lernenden internationalen Konzernen werden Lösungen wie das gegenständliche Kollaborationsnetzwerk möglich."
„Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit der Niederösterreichische Landeskliniken-Holding an diesem innovativen Projekt, das einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, die Behandlungsqualität der Kliniken in der Gesundheitsregion Waldviertel zu verbessern“, ergänzt Michael Stockhammer, CEO GE Healthcare DACH. „Lösungen wie diese haben das Potenzial, die heutigen Herausforderungen des Gesundheitssystems zu bewältigen und letztendlich den Patienten mit dem bestmöglichen Behandlungspfad zu helfen.“
Vorteile für Mediziner und Patienten
Die Implementierung eines solchen Systems kann deutliche Vorteile für Mediziner und Patienten bringen: „Mit dieser Lösung sind wir nun in der Lage, an jedem Standort klinische Patientenbilder unseres Traumazentrums in Horn einzusehen – unmittelbar nachdem sie gemacht wurden – und zu entscheiden, ob Patienten in ein anderes Zentrum transportiert werden müssen oder nicht”, erklärt Projektmanager Ing. Alexander Bernegger. „Durch die sofortige Datenverfügbarkeit und eine frühzeitige Patientenbehandlung können Operationen schneller vorbereitet werden.“
Daten werden gestreamt
Die Daten werden gestreamt, nicht von einem System in ein anderes bewegt, so haben Mediziner unmittelbar Zugriff auf die gesamte Patientenhistorie. „Mehr als 40 Prozent der Patienten besitzen bildgebende Aufnahmen aus anderen Kliniken der Region“, kommentiert Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Breitenseher vom Landesklinikum Horn. „Ohne das Radiologie-Netzwerk hätten wir keinen Zugriff auf diese Daten und keine Möglichkeit, Patienten eine schnellere Behandlung zukommen zu lassen.“
Ein sicherer und standortübergreifender Zugang zu Patientendaten bedeutet sowohl Zeitersparnis bezüglich Informationstransfer als auch die Vermeidung von Untersuchungswiederholungen, die den Patienten einer höheren Strahlungsdosis aussetzen und diagnostische Ressourcen verwenden würden.
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