Eine Geschichte über die Kunst des Maskenschnitzen..

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Vor kurzem bekam ich die Gelegenheit, einen angehenden Bildhauer und Maskenschnitzer bei seiner Arbeit zu beobachten.
ELIA SCHUCHTER heißt der junge Mann und wohnt in Roppen. Mit seinen 18 Jahren besucht er zur Zeit die Abschlussklasse der Schnitzschule in Elbigenalp. Ich beobachtete ihn während unseres Gesprächs bei seiner Arbeit und wie durch seine Hände aus einem Stück Holz immer mehr und mehr ein Gesicht entstand. Er erzählte mir, dass bereits sein Opa und auch sein Vater sehr vom Maskenschnitzen angetan waren. Über 3 Generationen geht nun das Schnitzerhandwerk in dieser Familie.
Sein Opa Manfred Wörz war damals mit den bekannten Imster Schnitzerbrüdern Casari befreundet. Wie es damals üblich war, verbrachten diese viel Zeit in der "Werkstatt". Und irgendwann versuchte auch Opa Wörz das Handwerk des Schnitzens. Mit Begeisterung und Leidenschaft kamen im Laufe der Jahre viele Werke zustande. Doch irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem auch er dieses Handwerk an seinen Sohn Stefan übergab. Stefan versuchte genau wie sein Vater sich das Maskenschnitzen durch viel Übung und Fleiß anzueignen, was ihm schlussendlich auch wirklich gelang. Elia, damals noch ein kleiner Junge, ging mit seinem Papa Stefan in die "Werkstatt"...und so vergingen die Jahre...
Nach Abschluss seiner Pflichtschulzeit zog es Elia dann in die Schnitzschule nach Elbigenalp. Es war sein Weg den er gehen wollte. Er wollte die Bildhauerei von Grund auf lernen, mit allem was dazu gehörte. Ein großer Schritt in Richtung Zukunft den er aber trotz Internat und der weiten Entfernung von zu Hause auf sich nahm. Seine ganze Familie unterstützte Elia in diesen 4 Jahren wo sie nur konnte.
Besonders seine Mama Andrea und sein kleiner Bruder Aaron haben den Stolz in den Augen, wenn sie von Elia und seiner besonderen Begabung erzählen und was er alles in dieser Schule lernt.
Mittlerweile ist aus Elia ein stolzer junger Mann geworden. Im Juli wird er die Schule beenden und möchte dann die Selbständigkeit anstreben.
In seiner gewohnt ruhigen Art erzählt er mir auch, dass er bereits, bevor er zu schnitzen anfängt, das Bild der fertigen Maske im Kopf hat. Er verwendet dafür am liebsten das Holz der Zirbe oder Linde. Menschliche Masken sind die, die er verwirklichen möchte und ich darf 2 seiner bereits fertigen Masken anschauen und mich von seinem Talent überzeugen.
Eine Woche zirka braucht er um so eine "Larve", wie man bei uns sagt, fertig zu stellen. Nach der Schnitzerei und der vielen Feinarbeit kommt das Grundieren der Maske. Verwendet wird dafür eine weiße Grundierungsfarbe und wenn diese dann getrocknet ist, bekommt die Maske durch Öl oder Acrylfarbe mit Tupfen- und Wischtechnik ihren färbigen Anstrich. Zu guter Letzt wird diese Maske dann noch dem Besitzer angemessen. Durch eine Schlupflochbindung wird sie dem Kopf angepasst, sodass sie nicht verrutscht und der Besitzer den nötigen Durchblick beim Tragen der Maske hat. Verschönert wird das Ganze dann noch auf Wunsch mit Hörnern oder Haaren und verrechnet wird nach Arbeitsaufwand bzw. Arbeitsstunden.

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