„Alpen und Glühen“ zum TschirgArt Finale
Volles Haus für neues Projekt von Gansch & Pixner

Auf der großen TschirgArt-Bühne wurde das musikalische Projekt von Gansch&Pixner erstmals vor Publikum präsentiert.
116Bilder
  • Auf der großen TschirgArt-Bühne wurde das musikalische Projekt von Gansch&Pixner erstmals vor Publikum präsentiert.
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Herbert Pixner hat mittlerweile schon fast einen Fixplatz im jährlichen Konzertreigen in Imst. Dank unterschiedlicher Projekte bleiben seine Auftritte stets begehrt und spannend. Die musikalische Verbindung mit Thomas Gansch und einem genialen Ensemble sowie das daraus entstandene exklusive Programm sorgte nun für eine weitere Bereicherung und den krönenden Abschluss des Festivals. Das Warm-up übernahm der spektakuläre brasilianische Gitarrist Yamandu Costa.

Sie sind zwei, die sich verstehen, die sich gegenseitig befeuern und deren musikalisches Talent im gemeinsamen Spiel um fantastische Nuancen erweitert wird. Ob all dies am Geburtsjahr liegt, das sich Pixner und Gansch teilen oder es doch der innovative Zugang zu alpenländischer Volksmusik ist, der beide unabhängig voneinander geprägt hat, bleibt lose Spekulation. Fakt ist hingegen, dass der Multiinstrumentalist Herbert Pixner, an der Steirischen Harmonika, Klarinette und dem Saxofon und der international bekannte Trompeter Thomas Gansch im Projekt „Alpen und Glühen“ intensiv als geniales Team aufgehen – an ihren Instrumenten, aber auch als herrlich humorvolle und eloquente Erzähler, die gekonnt durch den Abend führen.

Starke Besetzung

Facettenreiche Unterstützung fanden Herbert Pixner und Thomas Gansch in den MitmusikerInnen Bernie Mallinger und Igmar Jenner an der Violine, Cynthia Liao an der Viola, Sophie Abraham am Cello – sie bilden das radio.string.quartet sowie Lukas Kranzelbinder am Bass und dem weltweit erfolgreichen Hangspezialisten Manu Delago, der für Percussion verantwortlich zeichnete.

Virtuose Mischung

Das Projekt „Alpen und Glühen“ ist in der ungeplanten Auszeit der letzten zwei Jahre entstanden und beinhaltet vorwiegend Eigenkompositionen der einzelnen MusikerInnen. Gespickt wurde das Werk noch mit Stücken von Werner Pirchner, den Beatles und Pjotr Iljitsch Tschaikowski – die Mischung dieser edlen Zutaten mündete in einem extravaganten und künstlerisch hochanspruchsvollen Ergebnis, das beim Jazzfestival in Imst erstmals live präsentiert wurde.
Geübte TirolerInnen wissen, wie faszinierend ein Alpenglühen aussehen kann – nach dem Konzert im Glenthof ist den begeisterten KonzertbesucherInnen auch die Erfahrung eines akustischen Alpenglühens ein Begriff. Ein wunderbares Zusammentreffen von klaren Elementen der Volksmusik mit experimentellen Zutaten, genährt aus vielen Stilrichtungen, sorgte für große Verzückung. Ähnlich pur wie jene, die das namensgebende Farbenspiel auslöst. Pixner und Gansch führten gemeinsam mit dem Ensemble ihre Stärken mit unaufgeregter Leichtigkeit, viel Esprit, einem hohen Maß an Perfektion und wohldosierter Improvisation vor.

Ästhetik und Anspruch

Das Konzert strahlte durch die gesamtmusikalischen Impressionen, die den Feinsinn für Harmonie und Details widerspiegelten. Das Zusammenspiel von Qualität, Überraschungsmoment und Emotion durchzog das vielseitige zweistündige Programm. Strahlend schön erklangen neue Versionen der Pixner-Meisterwerke „Lost Elysion“ und „Notturno“ aus dem Jahr 2018, in die sich das Publikum erneut hemmungslos verlieben durfte. Mit „Lou“ holte Virtuose Gansch auch als Komponist weit aus. Gansch im Dialog mit Pixner am Sax bezauberte in „Pathetique“ – Tschaikowsi und der jamaikanische Saxofonist Tommy McCook hatten dabei ihre Hände im Spiel. Aus der Feder von Manu Delago stammte „Non Electronic Song No.1“ – eine Einladung des Hang-Experten in experimentelle Klangsphären. Das Herz des Publikums hatte sich die Band rund um Pixner und Gansch mühelos erobert – mit dem Song „I wear my heart on the outside“ von Kranzelbinder bekam diese Tatsache noch inhaltlich einen treffsicheren Nachschlag.

Großes Finale

Instrumente wurden gewechselt und meisterlich gespielt, Stilrichtungen fulminant ausgelotet und Stimmungen großartig kreiert. Ein neues musikalisches Konzept, das nicht nur hörbar und technisch auf höchstem Niveau funktionierte, sondern vor allem das Publikum mit vielen neuen Elementen begeisterte. Ob die Alpen rund um Imst im Dunkeln noch zu glühen begonnen haben, war nicht erkennbar – glühend war am letzten Konzertabend eines Top-Festivals aber auf jeden Fall die unbändige Leidenschaft für die Musik – auf der Bühne und im mit 600 Gästen voll besetzten Glenthof.

Begnadeter GItarrist zum Auftakt

Als Special guest bereicherte Yamandu Costa den ersten Teil des Abends. Das brasilianische Ausnahmetalent lieferte an der 7-saitigen Gitarre eine technisch atemberaubende Performance. Als Meister seines Fachs gab Costa temporeiche und melodisch vielseitige Eindrücke seines grandiosen Talents zum Besten. Samba, Tango, Bossa Nova, dazwischen ein wenig Gesang – mitreißend und explosiv füllte er mit spektakulären Läufen und verblüffender Dynamik eine Stunde Warm-up und wird dem Publikum wohl auch bei seinem zweiten Auftritt in Imst nach 2008 in bester Erinnerung bleiben.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.