"Im Dialog mit der Bevölkerung"

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IMSTERBERG (sz). Um über die neuesten Baupläne der TIWAG zu informieren, wurde vergangene Woche in den Gemeindesaal Imsterberg geladen.
Im Mittelpunkt stand neben den Kraftwerksplänen im Kaunertal und der Innstufe Imst-Haiming die Erweiterung des Kraftwerkes Prutz-Imst. Dieses Vorhaben stelle eine große Herausforderung, aber eine ebensolche Chance für die Entwicklung der Gemeinde dar, wie Hausherr Bgm. Alois Thurner betonte. Im vollgefüllten Saal schilderten TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer, Vorstandskollege Johann Herdina, Projektchef Bernhard Hofer sowie die Projektleiter Wolfgang Stroppa und Robert Reindl die Zukunftspläne: "Zur Stärkung der Energieautonomie Tirols müssen wir einen möglichst großen Teil des Landesbedarfs aus heimischer Wasserkraft abdecken. Daher wollen wir das seit 1956 bestehende Ausleitungskraftwerk Prutz-Imst durch ein Parallelkraftwerk erweitern", so Wallnöfer.

Parallelkraftwerk
Von der Schweiz bis Innsbruck gäbe es, nach Ausführung der TIWAG-Vertreter, eine sehr schlechte gewässerökologische Gegebenheit aufgrund der Schwallsituation, der man, nicht zuletzt aufgrund der vorgeschriebenen EU-Richtlinien, künftig entgegenwirken müsse.
Bezugnehmend auf das KW Imst-Prutz soll zudem ein neuer, rund elf Kilometer langer Triebwasserstollen das bestehende Ausleitungskraftwerk in der Runserau mit einem neuen Karvernenkraftwerk in Imsterberg verbinden. Reindl: "In Abhängigkeit vom Ausbau im Kaunertal können so zusätzlich 140 bis 200 GWh pro Jahr lukriert werden."

Schwallausgleichsbecken
Für Aufhorchen sorgte das ebenfalls geplante Schwallausgleichsbecken in der Imster Au. Das rund sechs Hektar große und fünf Meter tiefe Becken sei im Zuge der Ausbauarbeiten des KW Kaunertal notwendig geworden, wie Stroppa ausführt. "Wir sind uns dessen bewusst, dass es sich hier um einen massiven Eingriff handelt", merkt Wallnöfer an und verspricht, die Anliegen und Bedenken der Bevölkerung ernstzunehmen. Die abgearbeiteten Gewässer aus den beiden Kraftwerken fließen in das Becken und werden von dort entweder zurück in den Inn oder über eine weitere Leitung bis nach Haiming geleitet. So sollen weitere 275 GWh pro Jahr gewonnen werden können. Die bestehende Mülldeponie soll bei der Schaffung dieser Becken entsorgt werden, meint Reindl.

Luft für Diskussionen
"Wir sind mit den Plänen des Schwallausgleichsbeckens nicht glücklich, denn die dafür benötigten Flächen sind unsere Weideflächen", erörterte Agrarobmann Gabriel Schnegg und fordert von der TIWAG angemessene Ersatzflächen ein. Stroppa dazu: "Wir haben bereits zwei Ersatzflächen im Auge." Die Befürchtungen der Bevölkerung, das Becken könnte sich negativ auf das Trinkwasser der Region und auf das Mikroklima auswirken, will man vonseiten der TIWAG ernstnehmen. Herdina: "Unsere Ausgangslage stützt sich bislang auf die geologisch vorhandenen Daten. Deswegen werden zuerst detaillierte Untersuchungen und Erhebungen gemacht." Dies soll die Grundlage für entsprechende Gespräche mit den Anrainern sein. Aktuell werden Untersuchungen zur Grundwassersituation (Untergrunderkundungen und Grundwasserpegel), Bauablauf und Baumethode, Verkehrsbelastungen, Lärm- und Staubemissionen und zum Einfluss auf das Mikroklima (Nebelbildung) durchgeführt.

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