Kommissar im Kreuzverhör

Mit Lukas Resetarits gastiert am 15. und 16. September ein unverwüstlicher Kabarettist in Imst und in Vomp. | Foto: Ossifant.at
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  • Mit Lukas Resetarits gastiert am 15. und 16. September ein unverwüstlicher Kabarettist in Imst und in Vomp.
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„Osterreich - ein Warietee“ – nennt Lukas Resetarits sein jüngstes Kabarettprogramm, das er am 15. September im Stadtsaal Imst und am 16. September in Vomp präsentieren wird. Die BEZIRKBLÄTTER haben ihn zum Interview gebeten.

BEZIRKSBLATT: Herr Resetarits, Sie sind ja nicht zum ersten Mal in Tirol. Wie gefällt es Ihnen bei uns und holen Sie sich auch aus dem Alpen Anregungen für Ihre Kabarettprogramme? Wenn ja, welche?
LUKAS RESETARITS:
„Meine ersten Gastspiele in Tirol gab es schon vor 30 Jahren, vermittelt von meinem Freund Otto Grünmandl, dem großen, leider schon verstorbenen, Satiriker aus Hall. Ich komme immer gerne nach Tirol. Anregungen hole ich mir überall, weil meine Sinne immer auf „record“ gestellt sind.“

BEZIRKSBLATT: Österreich ist das 23. Programm Ihrer Karriere, somit entsteht alle zwei Jahre ein neues Kabarett. Geht Ihnen niemals der Stoff aus?
RESETARITS:
„Da meine Interessen sehr weit gestreut sind und meine Themenbereiche „Alles“ heißen, von Gesellschaft über menschliche Verhaltensweisen und Wirtschaft, (=Politik) bis zu verschrobenen Welterklärungsmodellen, sind mir die Ideen nie ausgegangen und werden es auch in Zukunft nicht tun.“

BEZIRKSBLATT: Ist das politische Kabarett wirklich die richtige Antwort auf die mitunter frustrierenden Zustände in unserem Land?
RESETARITS:
„Tja..., zumindest der Versuch, aufzuzeigen und Dinge satirisch zu überhöhen.Die machtgeilen und korrupten Popanze zu verhöhnen und in ihrer Lächerlichkeit darzustellen ist mein Weg. Volksaufstand wäre auch eine Antwort. Nur: Die Lügner und Betrüger und zynischen Diebe aufzuspüren und davonzujagen oder einzusperren wird weder Ihnen noch mir gelingen, wenn es der Justiz schon nicht gelingt. Vielleicht schaffen es die Tiroler Schützen???“

BEZIRKSBLATT: Auch das deutsche Kabarett genießt immer mehr Zulauf. Wo sehen Sie die gravierenden Unterschiede zwischen deutschem und österreichischem Humor?
RESETARITS:
„Wenn es um gediegenes Kabarett geht, also um „Unterhaltung mit Haltung“, wie mein Motto lautet, und nicht um billige „Comedy“, dann sind die Unterschiede nicht so groß. So manche deutsche Comedy ist von Humor aber mitunter ganze Lichtjahre entfernt.“

BEZIRKSBLATT: Mehr als ein Vierteljahrhundert nach Ihrem letzten Kottan-Auftritt schlüpfen Sie wieder in die Klassiker-Rolle. Wie geht es Ihnen dabei, bzw. auf welche „klassischen“ Elemente dürfen sich die Zuschauer freuen: Stichworte: Kaffeeautomat, Gesangseinlagen, Fernsehsprecherin, etc.?
RESETARITS:
„Es war ein wunderbares Erlebnis, wieder einen Kottan Film (diesmal fürs Kino) zu drehen. Leider sind viele aus dem alten Team schon verstorben, aber die Verbliebenen (z.B. Frau Kottan, Fernsehsprecherin, Straßenpolizist) und die neu Hinzugekommenen sind einfach großartig und agieren im Geist des Wahnsinns, der ungebrochen wiederauferstanden ist.“

BEZIRKSBLATT: Gäbe das heilige Land Tirol auch ein eigenes Kabarettprogramm mit dem entsprechenden Unterhaltungsfaktor her?
RESETARITS:
„Kann ich mir durchaus vorstellen, aber das sollte von Leuten gemacht werden, die die lokalen Bezüge haben. Für jede Region, jedes Tal Tirols ein eigenes und ein gesamttirolerisches - inklusive Süd - und Osttirol vielleicht. Möglicher Titel: Schwein oder Schweigen, das ist hier die Frage...“

BEZIRKSBLATT: In ihrem aktuellen Programm ist auch ein Tribut an das Darwin-Jahr enthalten. Sind Sie religiös, bzw. glauben Sie, dass die Erde eine Scheibe ist?
RESETARITS:
„Als wissenschaftlich Interessierter begeht man ja Darwinjahre ein ganzes Leben lang. Vor allem, wenn man, so wie ich, nicht religiös ist.“

Das Interview führte
Clemens Perktold

Mit Lukas Resetarits gastiert am 15. und 16. September ein unverwüstlicher Kabarettist in Imst und in Vomp. | Foto: Ossifant.at
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