Dunkles Kapitel in Imster Geschichte wird beleuchtet - Straßennamen geändert
Nazidichter hat als Namenspatron ausgedient

Jakob Kopp hat als Namenspatron bald ausgedient. | Foto: Museum Imst
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Der Stadtrat von Imst hat sich nun zu einer Namensänderung der Jakob Kopp-Straße durchgerungen und wird die Causa im kommenden Gemeinderat zur Diskussion stellen.

IMST. Es hat einige Jahre gebraucht, damit sich das offizielle Imst vom Nazidichter Jakob Kopp als Namenspatron für eine Imster Straße verabschieden konnte. Nun ist es aber fix - die Straße wird umbenannt. Es soll dabei keine Persönlichkeit geehrt werden, hier sei man schließlich ein gebranntes Kind. Jakob Kopp (1869–1960) ist den Imstern im kollektiven Gedächtnis als Mundartdichter von „Mei Imst“, „Iatz klumperets“ und anderen nostalgischen Versen verhaftet. Tatsächlich hat er, wie berichtet, übelste Nazipropaganda in Versform gequetscht. Im Jahr 1976 wurde er mit einem Straßennamen am Sonnberg geehrt. Nun rudert man auch offiziell zurück.
„Beim nächsten Gemeinderat gibt es einen Antrag, dass der Straßenname aberkannt wird“, bestätigt Stadtchef und Kulturausschussobmann Stefan Weirather und ergänzt: „Solche Texte sind nicht tragbar“.
Wie die ehemalige Kopp-Straße dann heißen wird, steht noch nicht fest. Es gebe jetzt einmal zwei Vorschläge. Im Gemeinderat sind aber wohl noch lebhafte Diskussionen zu erwarten. Unter anderem war es auch der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm, der die rechten Denkanstöße zu dem pikanten Kapitel der Imster Geschichte lieferte. Auch bei der aktuellen Ausstellung „Zeit der Befreiung“ ist Kopps NS-Dichtung Teil der Schau. Nun soll begleitend Museumsleiterin Sabine Schuchter mit Schulen und Lehrern in Kontakt treten, um das  veränderte Bild von Kopp zu vermitteln.

Jakob Kopp hat als Namenspatron bald ausgedient. | Foto: Museum Imst
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