Auftakt der Laurentiuskonzerte in Imst
„Quinteto del Arco Nuevo feat. Gustavo Battistessa" begeisterte mit farbenreichen Tango-Impressionen

Die geschichtsträchtige Laurentiuskirche am Imster Bergl bot den stimmungsvollen Rahmen für die intensiven Tangointerpretationen des „Quinteto del Arco Nuevo feat. Gustavo Battistessa".  v.l.n.r.: Monica Tarcsay (Violine), Gyöngyi Ellensohn (Violine), Karoline Kurzemann-Pilz (Viola), Gustavo Battistessa (Bandoneon), Stefan Susana (Violoncello) und Bernd Konzett (Kontrabass)
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  • Die geschichtsträchtige Laurentiuskirche am Imster Bergl bot den stimmungsvollen Rahmen für die intensiven Tangointerpretationen des „Quinteto del Arco Nuevo feat. Gustavo Battistessa". v.l.n.r.: Monica Tarcsay (Violine), Gyöngyi Ellensohn (Violine), Karoline Kurzemann-Pilz (Viola), Gustavo Battistessa (Bandoneon), Stefan Susana (Violoncello) und Bernd Konzett (Kontrabass)
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Eine besondere Sommerkonzertreihe mit erlesenem Programm bilden die Laurentiuskonzerte in Imst, die das Kulturreferat der Stadt Imst veranstaltet. Den Auftakt in die diesjährigen drei musikalischen Genussabende übernahm am 4. Juli das „Quinteto del Arco Nuevo feat. Gustavo Battistessa". Im außergewöhnlichen Ambiente des historischen Gemäuers der Laurentiuskirche am Imster Bergl präsentierten die Musiker ihr neues Programm „Colores del Tango 21" –  klassischen Tango in neuen, zeitgenössischen Interpretationen.

Eine Tango-Evolution des 21. Jahrhunderts kündigte Monica Tarcsay, die als Violinistin auch für die Konzept- und Projektleitung des Ensembles verantwortlich ist, zu Beginn des ausverkauften Konzertes an. 2010 wurde das „Quinteto del Arco Nuevo" gegründet, das sich mit Leidenschaft auf die faszinierende Welt des Tangos spezialisiert hat. In der Besetzung mit Monica Tarcsay (Violine), Gyöngyi Ellensohn (Violine), Karoline Kurzemann-Pilz (Viola), Stefan Susana (Violoncello) und Bernd Konzett (Kontrabass) versteht sich das Ensemble nicht als Streichquintett, sondern als „Das neue Bogenquintett". Die Instrumente werden in speziellen Bogentechniken bespielt, die markant der Tangomusik zugeordnet sind und Rhythmik und Ausdruck betonen. Ergänzt wird die Formation, der in Vorarlberg lebenden Musiker durch den gebürtigen Argentinier Gustavo Battistessa am Bandoneon, dessen Klang maßgeblich für die tief emotionale und charakteristische Sprache des Tangos verantwortlich ist.

Von Tradition zu Innovation

Als stärkster Vertreter der Stilrichtung gilt der 1992 verstorbene Bandoneonist und Komponist Astor Piazolla, der den alten argentinischen Tango öffnete und mit neuen Elementen zum Tango Nuevo revolutionierte. Dieses Durchbrechen von Grenzen verhalf dem Genre zu einer andauernden weltweiten Erfolgsgeschichte, die Musiker und Publikum gleichermaßen fasziniert und inspiriert. Auch Monika Tarcsays Projekte nährten sich von Impulsen, die von Piazollas Wirken geprägt waren. Besonders die Vision, die die Musikerin mit „Colores del Tango 21" verwirklichte, beweist dies eindrücklich. Herausragende Komponisten wurden vom „Quinteto del Arco Nuevo" mit dem Auftrag betraut, sich von Piazollas Werk ausgehend auf kreatives musikalisches Neuland einzulassen und die Tangotradition ins 21.Jahrhundert weiterzuentwickeln. Das entstandene innovative Programm besticht mit höchster künstlerischer Qualität. Die Komponisten Marcus Nigsch, Tscho Theissing, Enrico Lavarini und Luciano Jungman gestalteten aus der wandlungsfähigen Basis durchdringende farbenreiche musikalische Bilder, die sich an stilistischen Mitteln der Filmmusik, ungarischen Folklore, des Jazz und selbstverständlich des Tango Nuevo bedienten.

Farbintensive Klangbilder

Das Ensemble setzte beim Konzertabend in Imst die Bilder des „Colores del Tango 21" in einem weit gefassten musikalischen Rahmen um und nahm die Zuhörer mit auf eine ebenso sinnlich-lyrische, wie temperamentvoll-dynamische Reise. Das virtuose Spiel bot die gesamte Palette der großen Emotionen. Die Gäste in der Laurentiuskirche ließen sich berauschen von den bewegenden Motiven und Stimmungen – eindrucksvoll gliederte sich der vielfältige erste Teil mit großen Stücken wie dem „Bandoneon fuga y final". Anmutig und in melancholischer Schönheit trat im zweiten Teil „El reino del dormido – Das Reich des Schlafenden", aus dem Zyklus „Imágenes vivas" von Markus Nigsch hervor. Die Musiker bewiesen exzellentes Feingefühl und breiteten die Komposition wie einen sanften Traum vor dem gebannt berührten Publikum aus.

Spielfreudig und publikumsnah

Rasante Abfolgen, perkussive Effekte, großartige Soli und viel Leichtigkeit im präzisen und freudigen Zusammenspiel überzeugten die Konzertbesucher. Amüsant und locker führte Bernd Konzett durch das Programm und erfreulicherweise sprang der zündende Funke nicht nur musikalisch vom sympathischen Ensemble sofort auf das begeisterte Publikum über. Viel Zuspruch für den stark besetzten Einstieg in die Konzertserie und großer Applaus krönten den mitreißenden Auftritt des „Quinteto del Arco Nuevo feat. Gustavo Battistessa" beim ersten Laurentiuskonzert 2019.

Weitere Termine der Laurentiuskonzerte:
Donnerstag 11. Juli 2019, Trio Con Brio
Bläserserenade mit Werken klassischer und zeitgenössischer Komponisten

Donnerstag 18. Juli 2019, Trio Sforzapiano
Klangwelt des 18. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten

Weitere Informationen:
Kulturbüro Stadt Imst 0664 606 98 205 od. kultur@imst.gv.at
Eintritt pro Konzert Euro 17,-
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei
Karten im VVK im Rathaus/Stadtamt Imst und im Kulturbüro sowie in allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen.

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