Müll unter ehemaligen Lußrain-Häusern soll plötzlich verschwunden sein
„Weihnachtswunder“ in Rietz?
Als Paukenschlag wurde unlängst die Erkenntnis des Rietzer Bürgermeisters Gerhard Krug bezeichnet, dass sich unter den als Müllhäusern bekannt gewordenen Gebäuden scheinbar kein Müll befinde. Die Gemeinde muss - wie berichtet - kräftige Entschädigungen zahlen.
RIETZ. Während der Rietzer Bürgermeister Gerhard Krug diese ungewöhnliche Entdeckung als Erfolg feiert, stellen sich gleich mehrere Fragen: Wie ist es möglich, dass die Gemeinde solange prozessierte und soviel Geld in die Hand genommen hat? Und warum hat das OLG Innsbruck bereits im Jahre 2013 festgestellt, dass sich im Gebiet „Lußrain“ bis in die 1970-er Jahre eine Mülldeponie befand, die sich auch auf den Bereich der Grundstücke der Hauseigentümer erstreckte?
Erstaunliche Erkenntnis
Als mehr als erstaunlich bezeichnet AK Präsident Erwin Zangerl einen Artikel des Rietzer Bürgermeisters Gerhard Krug: In ihm geht es darum, dass sich unter jenen Häusern, deren Besitzer seit Jahren einen Rechtsstreit gegen die Gemeinde führten, eben kein Müll befunden haben soll. „Nachdem mit Unterstützung der AK der jahrelange zermürbende Rechtsstreit gegen die Gemeinde erst im Herbst dieses Jahres endgültig zugunsten der Betroffenen beendet werden konnte, eine bemerkenswerte Erkenntnis“, so AK Präsident Erwin Zangerl.
„Jetzt soll nachträglich wohl behauptet werden, dass die Besitzer der Häuser selbst schuld für das Absinken der Gebäude gewesen sein sollen. Hier wurden Existenzen vernichtet, auch unter Mithilfe der Gemeinde, jetzt will man sich auf Kosten der Betroffenen reinwaschen“, so Zangerl.
Offene Fragen
Für den AK Präsidenten stellen sich diesbezüglich mehrere Fragen: Warum haben die Betroffenen bereits 2006 erfahren, dass ihre Häuser auf einer Mülldeponie stehen? Warum hat die Gemeinde dies offensichtlich nicht geprüft und gleich klargestellt, dass hier scheinbar keine Mülldeponie unter den Häusern liegt? Warum verantwortet Bürgermeister Krug eine Millionenzahlung aus Steuergeldern der Gemeinde, nur um 14 Jahre nach Beginn der rechtlichen Auseinandersetzung und zwei Monate, nachdem das Verfahren endgültig beendet wurde, sich damit zu brüsten, es gäbe keinen Müll unter den Häusern? Und worin würde dann der Grund liegen, dass die Häuser abgesackt sind, wie oft genug dokumentiert wurde? Auch hier blieb Krug die Antwort schuldig „Vielleicht nutzt Bürgermeister Krug ja das Gemeindeblatt, um auf diese Fragen zu antworten. Möglicherweise ist das die einzige Schiene, auf der er mit der Presse verkehrt“, sagt Zangerl.
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