Zahlreiche Figuren treten bei der Fasnacht in Tarrenz in Erscheinung.

Foto: Fotos: Rimml
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Die Hexen zählen zu den wichtigsten Figuren der Tarrenzer Fasnacht, gibt es doch im Wald nördlich des Dorfes einen markanten Felsen, den „Hexenofen“, von wo aus die- se geheimnisvollen Wesen der Sage nach bei Dämmerung nach dem Betläuten in das Dorf hinaus zogen und nach den Kindern Ausschau hielten. Diese verschleppten sie dann zum „Hexenofen“, brieten sie und führten dabei ihre wilden Tänze auf. Nach dem Tanz erfahren die Besucher des Fasnachtsumzuges eine besondere Ehre – da werden nicht mehr unartige Kinder entführt, sondern die Hexen „führen“ die Zuschauer zu einem kleinen Trunk auf den Hexenwagen „ein“. Roller und Scheller sind in Tarrenz zentrale Figuren der Fasnacht. Um diese Masken bildet sich der „Kroas“, der das Herzstück der Tarrenzer Fasnacht ist.

Bären und -treiber

Die Bären mit den Bärentreibern gehören in Tarrenz wie in anderen Tiroler Orten zu den Attraktionen des Fasnachtsumzuges. Das Spiel zwischen dem Tier und seinem Bändiger, der in Tarrenz ein Zigeuner ist, läuft nach bestimmten Regeln
ab. Wenn der Bub eine andere geheiratet hat, dann bekam das stehen gelassene Mädchen eine Sägemehlspur von der Geige bis zu ihrem Wohnhaus.

Der „Geigenmaler“

Für das Mädchen waren das Stehengelassenwerden und das Geigenmalen beleidigend. Es war eine Verspottung. Vereinzelt sieht man die Zeichen der Geigenmaler auch noch heute auf Heustadeln. In der dörflichen Gemeinschaft, in der fast jeder jeden kennt, achten die Leute mehr darauf, was der Nachbar tut und sagt. Da gibt es Komisches und auch Ärgerliches. Man lacht oder schimpft zwar, aber man nimmt meistens nicht offen dazu Stellung.
In der Fasnacht, in der das Gesetz der verkehrten Welt gilt, in der man für eine kurze Zeit sagen darf, was sonst tabu ist, kommen viele Dinge zur Sprache, die im gewöhnlichen Alltag als aufmüpfige Kritik, als Beleidigung oder als Verletzung der guten Sitten gewertet würde. Wer in der Fasnacht aufs Korn genommen wird, nimmt den Spott meistens nicht tragisch, ja mancher lacht mit oder fühlt sich geehrt, weil er einmal im Mittelpunkt steht.

Die Originale

Eine noch junge Maskengruppe, die sich von der traditionellen Fasnacht ein wenig abhebt, ist die Gruppe der Originale. Durch eine spaßige
Idee von Larvenschnitzer Reinhold Neururer entstanden, sind die Originale mittlerweile ein gewichtiger und beliebter Bestandteil der Tarrenzer Fasnacht. Das Verblüffende dieser Gruppe sind die täuschend echt nachgeschnitzten Ge- sichtszüge von den so genannten „Dorforiginalen“.

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