„Es fiel eine Last von den Schultern“

Sportdirektor Gerald Kammerlander hat nach einer tollen Rodelsaison gut lachen. | Foto: ÖRV/Chris Walch
  • Sportdirektor Gerald Kammerlander hat nach einer tollen Rodelsaison gut lachen.
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Sportdirektor Gerald Kammerlander zieht Bilanz über die Naturbahnrodel-Saison 2016/2017

UMHAUSEN. Er war selbst erfolgreicher Naturbahnrodler. Sorgte mit seinem WM-Titel 2011 auf der Grantaubahn in Umhausen für einen der größten Erfolge Österreichs in den vergangenen Jahren. Seit der Saison 2013/2014 ist Gerald Kammerlander als Sportdirektor für die gesamte Naturbahnrodel-Nationalmannschaft verantwortlich. Und zieht nach der vergangenen Saison eine mehr als erfreuliche Bilanz. Die BEZIKRSBLÄTTER trafen ihn zum Interview.

Wie sieht deine Bilanz nach der jüngsten Saison aus?
Natürlich überragend! Sowohl im Erwachsenen- als auch im Juniorenbereich haben die Sportler tolle Leistungen gezeigt.

Dein persönlicher Höhepunkt im vergangenen Winter?
Das war natürlich schon der Gesamtweltcupsieg von Thomas. 14 Jahre lang mussten wir darum kämpfen. Dass es jetzt endlich gelungen ist, da fällt schon eine Last von den Schultern.

Warum hat es so lange gedauert?
Die Italiener waren uns einfach in vielen Dingen voraus. Vor allem am Materialsektor. Das müssen wir rückblickend neidlos anerkennen. Wir könne sie ja nicht kritisieren, nur weil sie besser gearbeitet haben.

Nun scheint dieser Rückstand aber aufgeholt zu sein.
Richtig, wobei uns dabei auch die technischen Regeländerungen der FIL entgegengekommen sind. Wir sind schon in den vergangenen Jahren in dem Bereich gefahren, den der internationale Verband inzwischen erlaubt. Mussten uns deshalb nicht groß umstellen.

Wie groß ist dein persönlicher Anteil am Weltcup-Gesamtsieg deines Bruders?
Weit geringer als viele glauben. Innerhalb der Nationalmannschaft ist Thomas sicher der Athlet, um den ich mich am wenigsten kümmere. Mehr ist bei ihm aber auch nicht nötig. Er ist top motiviert, trainiert wie eine Löwe und tüftelt selbst stundenlang an seinem Rennschlitten. Und das macht sich für ihn dann eben auch bezahlt.

Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen! Im nächsten Jahr sind einige Sportler nicht mehr dabei.
Mit den Schopf-Brüdern aus der Steiermark und Christoph Regensburger und Dominik Holzknecht verlieren wir zwei starke Doppel-Paarungen. Ich hoffe, die Lücke können wir bald mit den Junioren-Weltcupsiegern Fabian Achenrainer und Miguel Brugger schließen. Die beiden komplett zu den Erwachsenen hochzuziehen, kommt aber wohl noch etwas zu früh. Da werden wir von Rennen zu Rennen entscheiden.

Bei den Herren bleibt das Team unverändert?
Stand derzeit ja. Hinter Thomas haben wir mit Michael Scheikl, Florian Glatzl, Bernd Neurauter und Christian Schopf weitere potenzielle Podestfahrer zur Verfügung. Und mit Fabian Achenrainer drängt der Junioren-Weltcupsieger und -Europameister nach.

Bleiben noch die Damen. Wie schaut es bei ihnen aus?
Das Zugpferd ist weiterhin Tina Unterberger aus Oberösterreich. Michelle Diepold aus der Steiermark ist noch die Herausforderin. Ob Maria Auer aus Umhausen weiter fahren kann, wird sich zeigen. Das hängt von ihrer künftigen beruflichen Tätigkeit ab. Nachrücken tut bei den Damen derzeit leider niemand. Da müssen wir uns Gedanken für die Zukunft machen.

Das Aus für den Weltcup-Auftakt in Kühtai scheint mittlerweile auch besiegelt. Was sagst du dazu?
Um die Veranstaltung tut es mir leid. Aber auf Dauer war es anderen Landesverbänden natürlich schwer vermittelbar, dass in Tirol zwei Weltcup-Rennen stattfinden, während sie durch die Finger schauen. Ich hoffe aber, dass trotz des Wegfalls von Kühtai irgendwo ein Parallel-Rennen stattfinden wird. Das Format kommt ganz einfach beim Publikum super an.

Das Gespräch führte Peter Leitner

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