Die Arbeitslosenquote bleibt stabil

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Vergangene Woche präsentierte das AMS die Halbjahresbilanz. "Wirtschaft und Arbeitsmarkt erholen sich zügig", lautete die Kernaussage, doch es gibt auch einige Problemfelder.

IMST (sz). "2010 war ein gutes Jahr. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 haben wir im darauffolgenden Jahr sehr gut gespürt, was wir aber gut abfedern konnten und somit mit einem blauen Auge davon überstanden haben. Dieser Trend hat sich auch 2010 fortgesetzt", erläutert AMS-Leiter Erwin Klinger vergangene Woche die Halbjahresbilanz des AMS im Bezirk Imst. Gemischte Gefühle waren sowohl bei Klinger als auch seiner Stellvertreterin Luise Mungenast deutlich spürbar. Einerseits erholt sich die Wirtschaft deutlich besser als erwartet und andererseits blickt man gespannt auf die Auswirkungen der Arbeitsmarktöffnung für europäische Länder seit Mai 2011. "Es wird sicher interessant sein, wie sich die Marktöffnung besonders im Hilfskräftebereich auswirken wird. Erste Aussagen können wir aber frühestens Ende Juli geben", so der AMS-Leiter.

Der durchschnittliche Rückgang der Arbeitslosigkeit in Tirol beträgt rund 5,2 Prozent, das sind 1.052 Personen weniger. "Der Rückgang bezieht sich auf Personen unter 50 Jahren. Bei den über 50-Jährigen haben wir einen leichten Zuwachs erlebt", meint Mungenast. Auch geschlechtsspezifisch betrachtet kam es im Halbjahresdurchschnitt 2011 bei den 10.708 Männern zu einem Rückgang von 1.085 Personen oder -9,2 Prozent. Die Zahl der 8.675 arbeitslosen Frauen ist hingegen um +33 oder 0,4 Prozent gestiegen.

Dritthöchste Arbeitslosenquote in Tirol
Imst hat mit 24.507 unselbständig Beschäftigten und 1.835 Arbeitslosen die dritthöchste Arbeitslosenquote (sieben Prozent) in Tirol, hinter Landeck (10,0) und Lienz (10,3). "Wir haben in diesem Bereich immer Schwankungen und Schwierigkeiten, die wir letztlich auch nie wirklich loswerden", erklärt Klinger das Problem: "Dies liegt daran, dass die meisten Arbeitsstellen saisonsbedingt und von dessen Verlauf abhängig sind."

"Unattraktive Jobs" als Problem für Schulabgänger
IMST (sz). Mit einem zunehmenden Problem im Bereich der "Schulabgänger" sieht sich das Arbeitsmarktservice derzeit besonders stark konfrontiert. "Mit unserem neugestalteten BIZ-Angeboten und Akademikerberatungen wollen wir dieses Problem vorzeitig abfedern", so Luise Mungenast vom AMS Imst.

Arbeitsstellen sind nicht attraktiv
Zur Erklärung: Im 1. Halbjahr 2011 standen durchschnittlich 304 (-6,2 Prozent) Lehrstellensuchenden 500 (-11 Prozent) freie Lehrstellen zur Verfügung. Das bedeutet eine Lehrstellenan-drangziffer von Plus 0,6 Prozent.

Von den 500 freien Lehrstellen beziehen sich über die Hälfte (63 Prozent) auf das Hotel- und Gastgewerbe, während nur 9,9 Prozent der Lehrstellensuchenden Interesse an einer derartigen Ausbildung in diesem Bereich zeigen.

"Das ist eben das Problem", meint AMS-Chef Klinger: "Wir wollen künftig sehr stark wieder mit Schulen zusammenarbeiten, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. In vielen Bereichen fehlt das notwendige Personal und für andere wiederum sind nicht genügend Plätze vorhanden. Die Marktsituation ist daher sehr schwer. Viele Stellenangebote sind oftmals nicht mehr attraktiv genug." Mungenast fügt hinzu: "Wir wollen den Fokus auf die "Schwächeren" legen, denn diese Fallen oftmals durch den Rost." "Im Vergleich zum Vorjahr 2010 sind arbeitslose Jugendliche bis 24 Jahren jedoch auf 331 vorgemerkte Personen "geschrumpft", das ist ein Minus von 12,6 Prozent.

e-AMS
Das neue Onlineservice "e-AMS" soll forciert werden.

"Das e-AMS soll sich dahin entwickeln, dass Kunden, die einen geringen Betreuungsbedarf haben und selbst sehr aktiv sind, sich den Weg zum AMS sparen können. Der Weg führt zur Onlinebetreuung, so ähnlich wie beim Finanzamt und betrifft beispielsweise "Stempler". Durch einen geringeren Verwaltungsaufwand werden so mehr Ressourcen für die Vermittlung geschaffen", erklärt AMS-Leiter Erwin Klinger.

Bereits rund 25 Prozent der AMS-Kunden in Imst haben ein solches e-AMS Konto erhalten.

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