Kunsthalle Hosp präsentiert - DIE ANDERE "ART" von Daniela Pfeifer u. Gerald Moroder in Nassereith

Gerald Moroder, Daniela Pfeifer
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NASSEREITH(alra). Nach einer längeren Veranstaltungspause öffnete die Galerie - Kunsthalle Hosp in Nassereith am 23. April ihre Pforten für die Gemeinschaftsausstellung - DIE ANDERE "ART" der Imster Malerin Daniela Pfeifer und des Südtiroler Bildhauers Gerald Moroder. Dietmar Hops begrüßte zum Auftakt mit einem sichtlich beeindruckten "wow!" die Besucher, die in Scharen zur Vernissage geströmt waren. Als Vertretung für den kurzfristig verhinderten LH Günther Platter, hatte sich Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa als großer Freund der Künste bereit erklärt zur Ausstellung zu sprechen. Van Staa ging ausführlich auf den hohen Stellenwert der Kunst und den unverzichtbaren Beitrag, den Künstler für die Entwicklung der Gesellschaft leisten, ein. Besonders die visionären Eigenschaften von Kunstschaffenden, die oftmals einen Blick in innovative Zukunftsmöglichkeiten gewähren, betonte er. Zu den Arbeiten von Daniela Pfeifer und Gerald Moroder nahm van Staa umfassend Bezug und reihte vor allem den Bildhauer Moroder, als eindrücklichen Vertreter in die großen Namen der Ladiner Kunsttradition ein.

Das die Arbeiten der beiden Künstler sich hervorragend ergänzen, ist bereits aus gemeinsamen Ausstellungen während der KUNSTSTRASSE IMST in den Jahren 2013 und 2014 hervorgegangen, das Ausstellungskonzept durfte aufgrund der weitläufigen Kunsthalle in Nassereith jetzt erweitert und sehr großzügig gefasst werden.

Daniela Pfeifer, die sich mit ihren abstrakten Bildern stilistisch seit längerem auf sehr vertrautem Terrain bewegt, nutzte den Raum, um mit großen Formaten zu bestechen. Flächige, teils in benachbarten Farbtönen gehaltene Kompositionen, lädt sie durch kraftvolle Texturen, experimentelle Materialaufträge und intensive Kontraste mit Spannung auf. Energische Linien definieren abstrakte Körper, die sich teilweise überlagern, teilweise in Form und Struktur wieder auflösen und für den Betrachter in eine gesamt erfasste Bildaussage übergehen.

Dazu im spannungsreichen Kontrast stehen die Arbeiten von Gerald Moroder, der seine Skulpturen und Bilder präsentiert. Die schlanken, reduzierten, teils lebensgroßen Skulpturen formt der 1972 in Mailand geborene Bildhauer vorwiegend aus rotem Porphyrgestein, das direkt aus seiner Heimat stammt. Er verwendet den Stein in einem Gemisch als Porphyrmasse, das er auf ein Metallgerüst aufbaut. Aber auch mit Eisenspänen und anderen mehlig-staubigen Materialien experimentiert Moroder. Auf beeindruckende Weise verleiht der Künstler den erhabenen Körpern eine spürbare Bewegung - im Aufbruch, voranstrebend, beinahe fordernd richtet sich die Sprache der Skulpturen an den Betrachter, die klare Titelwahl, etwa "Wohin?", unterstreicht dies noch. Die Oberflächen sind porös, rissig, voller Struktur und mit den spürbaren Zeichen der Lebendigkeit geformt. Mitten im Raum zur szenischen Gruppe auf Augenhöhe konzipiert oder einzelne kleine Skulpturen auf Sockeln an den Wänden entlang - allen gemein ist das faszinierende Schattenspiel, das Moroders Kunst eine weitere Dimension und Dynamik verleiht, die zur tatsächlichen Skulptur ein perspektivisch, wandelbares Projektionsbild erzeugt. Seit etwa zwei Jahren erweitert der Künstler sein Spektrum nun auch um Bilder. Auf Holzplatten, teils leicht bauchig oder muldenförmig geschnitzt, trägt Moroder seine mehligen Gesteins- oder Eisenspanmischungen auf um sie dann weiteren Oberflächenbehandlungen zu unterziehen. Das Ergebnis sind sehr klare, homogene Bilder in Rost, Braun- oder Grautönen, die beim näheren Betrachten jedoch intensiv mit Spuren und Zeichen bearbeitete Oberflächen offenbaren.

Die Vernissage war bis spät in die Nacht sehr gut besucht und neben dem Kunstgenuss war auch für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung durch "Die Endlosen" gesorgt.

Dauer der Ausstellung: Sonntag, 24. April - Sonntag, 8. Mai 2016
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 14.00 - 18.00 Uhr
Sonntag: 10.00 - 13.00 Uhr
Kontakt: A-6465 Nassereith • Gewerbepark
Tel. +43 (5265) 5756 • Fax +43 (5265) 5756-18
Mobil +43 664 210 087 1 (Dietmar Hosp)
info@galerie-hosp.at
www.galerie-hosp.at

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